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CC2-Audio 410: Facebook kauft WhatsApp
Es schlug schon wie eine Bombe ein. Der Social Network Gigant Facebook übernimmt den Kurznachrichtendienst WhatsApp. Der 37-jährisge WhatsApp-Mitgründer Jan Koum ist damit mit einem Schlag zum Milliardär geworden, denn Mark Zuckerberg legt immerhin 19 Milliarden Dollar für die Übernahme auf den Tisch. Mit Rudi Kulzer haben wir die Motivation und die Hintergründe dieses spektakulären Deals ein wenig beleuchtet.
Obwohl Facebook mit 1,23 Milliarden Nutzer das größte soziale Netzwerk der Welt ist, sind die Wachstumsaussichten trübe. Vor allem die jungen wenden sich immer mehr von dem Netzwerk ab. Auf der andern Seite sind Kurznachrichten sehr beliebt. Allerdings sind SMS-Dienste der Provider relativ teuer. In diese Bresche sprang WhatsApp. Der Dienst ist im ersten Jahr kostenfrei und kostet dann 89 Cent pro Jahr - und das unabhängig von der Anzahl der versendeten Kurznachrichten. Im Gegensatz zum anderen Kurzmeldungsdienst Twitter sind die Nachrichten immer direkt an einen Empfänger gerichtet. Twitter ist eine Plattform sich seinen sogenannten Followers zu präsentieren und keine direkter Kommunikationsdienst.
Mit dem Geschäftsmodell schaffte es das junge Unternehmen innerhalb kurzer Zeit 450 Millionen Anwender an sich zu binden. Dabei ist die Mannschaft gerade mal 50 Mann stark. Der Dienst behauptet auch profitabel zu sein und das ohne Werbeeinnahmen. Facebook hingegen lebt von Werbung. Wie und ob sich die unterschiedlichen Geschäftsmodelle anpassen werden ist zurzeit nicht abzusehen.
WhatsApp ist auf der anderen Seite nicht ganz unumstritten. Man hört immer wieder von Sicherheitslücken. Die Kommunikation war bis Ende 20912 völlig unverschlüsselt und das jetzt eingesetzte RC4 Verfahren wird von Fachleuten als sehr unsicher eingestuft. Nach Bekanntgabe der Übernahem brach der komplette Dienst zusammen. Aller Nachrichten laufen (NAS-freundlich) über die Server in Kalifornien. Diese konnten offensichtlich den Ansturm an Neuanmeldungen (man hörte von 100 pro Sekunde) nicht verkraften und das komplette Netz brach für etwa 4 Stunden zusammen. Genau wie nach dem Hackerangriff vor einiger Zeit, war allerdings die Reaktion von WhatsApp sehr zurückhaltend. Die Informationspolitik ist mehr als sparsam. Von vielen Usern hört man auch, dass sie Facebook gegenüber skeptisch sind. Die jetzt bekannt gewordenen Schwächen im WhatsApp-System sorgen auch für Vorsicht gegenüber dem Dienst. So beginnt jetzt die Suche nach Alternativen.
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