Hier Informationen und Texte zu Beiträgen aus
Computer:Club²-Audio und Computer:Club²-TV
CC2-Audio 444: Computerschädling im Sekundentakt
1,8 Millionen neue Computerschädlinge haben die Experten der G Data Security Labs im ersten Halbjahr 2014 entdeckt. Das bedeutet: Alle 8,6 Sekunden ein neuer Computerschädling für Windows-PCs und Notebooks. In zwei Kategorien stellten die Bochumer Sicherheitsexperten einen Anstieg aufgrund des hohen finanziellen Profits fest: Schadprogramme, die es auf Online-Banking-Betrug abgesehen haben, und Adware. Die weltweite Entwicklung im Bereich Banking-Trojaner sehen die Experten mit Sorge und rechnen bis Jahresende mit einem weiteren Wachstum in dieser Malware-Kategorie. Die Prognose für das gesamte Jahr 2014 ist eindeutig: Die Marke von 3,5 Millionen neuen Schadprogrammtypen wird erstmalig übertroffen werden. Die Analyse der Top 25 Banking-Angriffsziele zeigt, dass Kunden amerikanischer Banken und Bezahldienste mit 48 Prozent am stärksten ins Visier genommen werden. Deutschland liegt mit 4 Prozent auf Platz fünf. Nachholbedarf sehen die Experten bei den kundenseitigen Abwehrmaßnahmen: 80 Prozent der weltweit standardmäßig von den Banken empfohlenen Sicherheitseinstellungen sind nicht ausreichend und der Kunde somit anfällig für Banking-Trojaner, die unbemerkt vom Kunden Transaktionsmanipulationen vornehmen können.
„Im ersten Halbjahr 2014 wurde ein Allzeithoch bei der Erkennung von Banking-Trojanern erreicht. Aus diesem Grund haben wir deren Angriffsziele genauer unter die Lupe genommen. Insbesondere der englischsprachige Raum ist Ziel der 3.521 untersuchten Banking-Trojaner. Aus den Top 25 der Banken und Finanzdienstleister, die Angriffsziele waren, stammen 48 Prozent aus den USA“, erklärt Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs, die Ergebnisse. „Banking-Trojaner sind ein sehr profitables Geschäft und eine feste Größe in der Untergrundökonomie. Für das zweite Halbjahr 2014 erwarten wir eine sehr dynamische Entwicklung in diesem Bereich“, prognostiziert Benzmüller. Die Experten der G Data SecurityLabs identifizierten im ersten Halbjahr 2014 exakt 1.848.617 neue Schadprogrammtypen. Bis Jahresende dürfte nach Einschätzung der Forscher die Vorjahresmarke von mehr als 3.38 Millionen übertroffen werden.
Die Angriffsszenarien bei Banking-Trojanern haben sich zum Jahr 2014 hin gewandelt. Neben der Benutzung von Exploit-Kits haben Kriminelle versucht, mit massiven Spamwellen als Ausgangspunkt, eine große Anzahl von Computern zu infizieren. Die Auswertung und Analyse der Schadprogramme und ihrer Ziele ergab folgendes: Von den 825 Top-Banking-Trojaner-Zielen weltweit, geraten die Bank of America und ihre Kunden mit 13 Prozent der Fälle am häufigsten ins Fadenkreuz der Online-Kriminellen. 48 Prozent der Zielbanken und Bezahldienstleister aus der Liste der Top 25 befinden sich in den USA, gefolgt von 24 Prozent im Vereinigten Königreich und 16 Prozent in Kanada. In vielen Ländern sind Kundenrechner nur unzureichend geschützt – so eine Einschätzung der Experten. 40 Prozent der verpflichtenden Sicherheitsmaßnahmen für Online-Banking Kunden sind laut Experten anfällig für klassische Keylogger und 80 Prozent für Banking-Trojaner.
Der rapide Anstieg von Adware ist auch im ersten Halbjahr 2014 zu beobachten. Seit dem 2. Halbjahr 2012 haben die Zahlen neuer Schadprogrammtypen dieser Kategorie um das 16-fache zugenommen. 14 Prozent aller neuen Signaturvarianten entfallen aktuell auf Adware. Diese „potentiell unerwünschten Programme“ (PUP) sind keine Malware im klassischen Sinne. Anwender empfinden diese aber als störend. Einmal eingefangen, ist Adware schwer zu deinstallieren. Für den Verteiler dieser Störenfriede bietet diese Methode mit wenig Aufwand einen lukrativen Verdienst.
Die Experten rechnen damit, dass bis zum Jahresende mit 3,5 Millionen neuen Schadprogrammtypen eine neue Rekordmarke erreicht wird. Der Bereich Adware hat sich bei Angreifern etabliert und die Schädlinge werden Computernutzer weiter mit unerwünschten Einblendungen behelligen. Entwicklung bei Banking-Trojanern: Banking-Trojaner sind ein lukratives Geschäft und eine feste Größe in der Untergrundökonomie. Daher ist in den kommenden Monaten von weiteren Zuwachsraten auszugehen.
Weitere Informationen unter:
Zum Computer:Club² Audioarchiv:
http://www.cczwei.de/index.php?id=issuearchive