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CC2-Audio 458: State-of-the-Internet im dritten Quartal 2014

State of the Internet
Jedes Quartal gibt der State oft he Internet Report von Akamai einen Überblick über die Verbindungsgeschwindigkeiten im World Wide Web. (Quelle: Akamai)

jedes Quartal präsentiert Akamai Technologies seinen State-of-the-Internet-Bericht für das dritte Quartal 2014. Über die Akamai Intelligent Platform werden Daten gesammelt, die Einblick in wichtige Statistiken zur weltweiten Internetnutzung geben. Im aktuellen Report gibt es unter anderem Angaben zu Verbindungsgeschwindigkeiten und Breitbandverbindungen stationärer und mobiler Netzwerke, Attack Traffic, der weltweiten 4K-Fähigkeit, dem Status von IPv4-Verbindungen und der Einführung von IPv6. Darüber hinaus liefert der Bericht Einblicke in Shellshock- und OpenSSL-Sicherheitslücken, zu Blackshades RAT und Spike DDoS Toolkits sowie zu Attacken, die während der Fußballweltmeisterschaft 2014 beobachtet wurden.

 

Die wichtigsten Fakten für Europa:

Im zweiten Quartal in Folge lag weltweit die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit mit 4,5 Mbit/s über der Breitbandschwelle von 4 Mbit/s. Die Schweiz führte mit einer durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit von 14,5 Mbit/s knapp vor Schweden (14,1 Mbit/s) das dritte Quartal in Folge die europäischen Länder an. Die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit in Deutschland liegt bei 8,7 Mbit/s, im internationalen Vergleich verschlechtert sich die Bundesrepublik damit um drei Plätze und liegt nun weltweit auf Rang 31. In ganz Europa war im dritten Quartal 2014 ein Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal zu verzeichnen. Das größte Plus erzielte dabei Irland mit 47%, Schlusslicht war Frankreich mit einem Zuwachs von lediglich 5,4%.

 

Bei der durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeit in allen untersuchten europäischen Ländern lag Rumänien mit einem Wert von 58,7 Mbit/s an erster Stelle. Auf über 50 Mbit/s kamen auch die Länder Schweiz, Schweden, die Niederlande, Belgien und Irland. Bei den High-Broadband-Verbindungen mit Geschwindigkeiten von mehr als 10 Mbit/s lag im dritten Quartal 2014 in Europa die Schweiz an erster Stelle. 54% aller Verbindungen erreichten hier solche Geschwindigkeiten. Einen Wert von über 50% konnten in Europa ansonsten nur noch die Niederlande mit 53% verzeichnen. Mit Ausnahme von Italien (5,3%) erzielten alle Länder dieser Region Werte von über 10%. Bei allen untersuchten Ländern konnten positive Veränderungen im Vergleich zum Vorjahresquartal registriert werden, gegenüber dem zweiten Quartal allerdings vielfach auch negative Entwicklungen. Die größte Wachstumsrate im Jahresvergleich erreichte Portugal mit einem Zuwachs von 155%.

 

Der Anteil der Breitbandverbindungen (mehr als 4 Mbit/s) wuchs weltweit im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 um 1% und erreichte damit einen Wert von 60%. Alle europäischen Länder konnten im dritten Quartal Werte von mindestens 60% ausweisen, die Schweiz und die Niederlande sogar eine Breitbandrate von mindestens 90%.

 

4K-Readiness in Europa:

Auch im aktuellen Quartalsbericht hat Akamai wieder Länder identifiziert, die die Breitbandvoraussetzungen für die Nutzung von 4K-Streams (Ultra HDTV) erfüllen. Diese benötigen im Allgemeinen eine Bandbreite von 10 bis 20 Mbit/s. Die 4K-Readiness-Metrik von Akamai misst deshalb den prozentualen Anteil von Breitbandverbindungen mit 15 Mbit/s oder mehr. Weitere Faktoren wie die Verfügbarkeit von 4K-codierten Inhalten oder 4K-fähigen TVs und Mediaplayern werden dabei nicht berücksichtigt.

 

In vielen europäischen Ländern waren mehr als 10% der Breitbandverbindungen mit der Akamai Intelligent Platform schneller als die geforderten 15 Mbit/s, in neun Ländern lag dieser Wert bei mindestens 20%. Mehr als ein Viertel aller Verbindungen wiesen die geforderten Geschwindigkeiten in der Schweiz (30%), den Niederlanden (29%) und Schweden (29%) auf. Bei allen untersuchten Ländern konnten im Vergleich zum Vorjahresquartal bessere Werte registriert werden. Die größten Wachstumsraten konnten dabei Portugal (214%) und Rumänien (179%) verzeichnen.

 

 

Attack Traffic:

Akamai hat ein Netzwerk aus stillen Software-Agenten. Sie sind über das ganze Internet verteilt und loggen Verbindungsversuche, die von Akamai als "Attack Traffic" eingestuft werden. Anhand der von den Software-Agenten gesammelten Daten kann Akamai erkennen, aus welchen Ländern der meiste Attack Traffic stammt und welche Ports am häufigsten ins Visier genommen werden. Dabei ist ein anhand der IP-Adresse identifizierbares Ursprungsland nicht unbedingt auch der Urheber des Angriffs.

 

Im Verlauf des dritten Quartals 2014 identifizierte Akamai 201 Länder oder Regionen, aus denen der Attack Traffic stammte – und damit 40 mehr als im zweiten Quartal 2014. An der Spitze der Negativliste steht mit einem Anteil von 49% am gesamten Attack Traffic erneut China. An zweiter Stelle folgen die USA mit 17%. Der Attack Traffic, der sich gegen die Ports 80 (HTTP/WWW), 443 (HTTPS/SSL) und 880 (HTTP Alternate) richtete, ist im dritten Quartal deutlich zurückgegangen. Port 23 (Telnet) blieb das populärste Ziel von Attacken, die ihren Ursprung in China haben.

 

Zusätzlich zum erfassten Attack Traffic enthält der Bericht auch Informationen zu DDoS (Distributed-Denial-of-Service)-Angriffen, die von Akamai-Kunden gemeldet wurden. Im dritten Quartal 2014 gab es wie im zweiten Quartal 270 DDoS-Angriffe. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet das einen Rückgang von 4%. In der EMEA-Region gab es praktisch keine Veränderung. Wurden im Vorjahresquartal 45 Angriffe gemeldet, waren es in diesem Quartal 44.

 

IPv4 und IPv6:

Im dritten Quartal 2014 stellten mehr als 790 Millionen IPv4-Adressen aus 246 Ländern und Regionen eine Verbindung zur Akamai Intelligent Platform her. Die weltweite Zahl der eindeutigen IP-Adressen, die sich mit der Plattform verbanden, stieg damit im Vergleich zum Vorquartal wieder um 2 Millionen; im zweiten Quartal war erstmals in der Geschichte des "State-of-the-Internet"-Quartalsberichts ein Rückgang zu verzeichnen.

 

In punkto IPv6-Adoption kamen auch im dritten Quartal 2014 die meisten Anfragen von Festnetz- und Mobilfunkbetreibern. So kamen bei Verizon Wireless und Brutele über 50% aller Anfragen über IPv6.

 

Mobile Verbindungen:

Im Bericht wurden wieder 54 Länder beziehungsweise Regionen hinsichtlich ihrer Mobilfunknetze untersucht. Das Land mit der höchsten durchschnittlichen mobilen Verbindungsgeschwindigkeit weltweit ist weiterhin Südkorea mit einem erneuten Anstieg von 15,2 Mbit/s auf 18,2 Mbit/s. Weltweites Schlusslicht mit 0,9 Mbit/s ist der Iran. Spitzenreiter in Europa bleibt die Slowakei mit einem Wert von 10,9 Mbit/s. Insgesamt liegen die Werte der weltweiten durchschnittlichen maximalen Verbindungsgeschwindigkeiten erneut weit auseinander: Sie reichen von 98 Mbit/s in Singapur bis zu 3,3 Mbit/s im Iran.

 

Die Highlights aus Deutschland, Österreich und der Schweiz:

Mit einer durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit von 8,7 Mbit/s rutscht Deutschland im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 international um drei Plätze ab und belegt nun Rang 31. EMEA-weit liegt die Bundesrepublik auf Platz 16, für die DACH-Region bedeutet dies erneut den dritten und letzten Rang; der Jahreszuwachs lag aber immerhin bei 15%. Spitzenreiter in EMEA und damit auch der DACH-Region ist wie schon im letzten Quartal die Schweiz, global liegt das Land an Position 4. Die Schweiz erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,5 Mbit/s, was einem Jahreszuwachs von 25% entspricht. Österreich erzielte eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 10,4 Mbit/s (Jahreszuwachs: 6,6%), womit die Alpenrepublik international auf dem 20. und EMEA-weit auf dem 13. Platz landet.

 

Auch bei den durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeiten führt in der DACH-Region die Schweiz mit 54,4 Mbit/s und einem jährlichen Zuwachs von 42% vor Österreich, dessen durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit bei 40,4 Mbit/s lag. Mit einem Plus von 29% gegenüber dem Vorjahr konnte sich Deutschland auf 39,2 Mbit/s verbessern, allerdings wurde hier im zweiten Quartal 2014 ein Wert von 41,8 Mbit/s erreicht.

 

Verbindungen, die schneller als 10 Mbit/s laufen, definiert der Akamai-Report als High-Broadband-Verbindungen. In Deutschland war dies im dritten Quartal 2014 bei nahezu einem Viertel (23%) aller Verbindungen der Fall, was ein Plus von 32% gegenüber dem Vorjahr, Platz 18 in der EMEA- und den letzten Platz in der DACH-Region bedeutet. Österreich kam auf einen High-Broadband-Anteil von 28% (Jahreszuwachs 14%). Beim EMEA- und DACH-Spitzenreiter Schweiz hatte mehr als die Hälfte aller Verbindungen (54%) High-Broadband-Qualität, das entspricht einem Jahresplus von 39%.

 

Auch im Hinblick auf die 4K-Readiness liegt die Schweiz EMEA- und DACH-weit auf dem ersten Platz. Nahezu ein Drittel aller Verbindungen (30%) und damit 61% mehr als im Vorjahr ist in der Schweiz "4K-ready". Auf Platz zwei der DACH-Region (EMEA-Rang 13) landet Österreich mit einer 4K-Readiness-Rate von 15% und einem Plus im Vergleich zum Vorjahr von 22%. In Deutschland (EMEA-Platz 19) erreichten lediglich 9,1% aller Verbindungen die nötige Bandbreite, immerhin konnte die Bundesrepublik damit aber ein Plus von 41% im Vergleich zum Vorjahr erzielen.

 

 

Weitere Informationen unter:

http://www.stateoftheinternet.com/resources-connectivity-2014-q3-state-of-the-internet-report.html

http://www.akamai.de/html/technology/index.html

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