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Redaktion: Heinz Schmitz


Smart Home im Visier von Cyberkriminellen

Smart Home
Das Internet der Dinge bietet Smart-TV, Haussteuerung, Router oder Smartphone. Aber Cyberkriminelle haben verstärkt dieses IoT im Visier. (Quelle: Gerd Altmann/Pixabay)

Ob Smart-TV, Haussteuerung, Router oder Smartphone - Cyberkriminelle haben verstärkt neben den klassischen Angriffszielen wie Windows-PCs das Internet der Dinge im Visier. Der CERT-Bund hat erst kürzlich vor über 3.000 Homematic-Systemen gewarnt, die aus dem Internet erreichbar sind und sich fernsteuern lassen. Mit Kameras und Mikrofonen ausgestattet, sind zum Beispiel auch moderne Fernseher die perfekte Wanze im Wohnzimmer. Das Mitschneiden von privaten Gesprächen, das Ausnutzen von Sicherheitslücken und letztlich der Kontrollverlust über das eigene Gerät sind keine Fiktion. Zur diesjährigen IFA vom 6. bis 11. September 2019 in Berlin schätzen die Experten die aktuelle Bedrohungslage im Internet der Dinge ein und gibt Anwendern Tipps, wie Sie ihr Smart-TV und ihre digitalen vier Wände zuverlässig schützen können. "Wenn Cyberkriminelle die Kontrolle über das Smart Home gewinnen, können sie nicht nur weitere Geräte innerhalb des gleichen Netzwerks angreifen, sondern auch ihre Opfer ausspionieren, um an sensible und persönliche Daten heranzukommen", erklärt Thomas Uhlemann, Eset Security Specialist. "Die gesammelten Informationen sind Gold wert. Smarte Haushaltsgeräte müssen daher ebenso abgesichert werden, wie das Smartphone oder der Windows-PC. Alles andere wäre fatal."

 

Sicherheit vieler Geräte bleibt mangelhaft

Der Preisdruck bei smarten Geräten hat auch seine Schattenseiten. Um Fernseher oder Smartphone preiswert am Markt anbieten zu können, produzieren Hersteller so günstig wie möglich. Oft werden durch dieselbe Fabrik, gleiche Modelle unter verschiedenen Namen hergestellt. Die Bauart und auch die Firmware sind hierbei gleich. Bei der Entwicklung kommt das Thema Sicherheit zu kurz, zum Beispiel sind zukünftige Updates gar nicht erst vorgesehen. Hier können Angreifer Schwachstellen ausnutzen und dadurch Zugriff auf das Gerät sowie auf das gesamte Heimnetzwerk erlangen.

 

Die Absicherung des Heimnetzwerkes ist entscheidend

Auch im privaten Bereich reicht es heute nicht mehr aus, lediglich Einzelgeräte abzusichern. Das Heimnetzwerk und alle angeschlossenen Geräte sind angreifbar. So müssen Anwender den Schutz jedes Gerätes und natürlich des Routers sicherstellen.

 

Streaming auf Mobilgeräten beliebt

Das Streaming von Medieninhalten auf Smart-TV, Tablet oder Smartphone wird immer wichtiger. Erst kürzlich fragte Eset Internetnutzer, wie sie die Fußball-Bundesliga verfolgen. Das Ergebnis: Über 70 Prozent der Anwender greifen regelmäßig auf internetfähige Geräte zurück. Sicherheitsexperte Thomas Uhlemann hat zur diesjährigen IFA einen genauen Blick auf die Sicherheit des Internets der Dinge geworfen. Was sind aktuelle Bedrohungen und wie können sich Anwender dagegen schützen? Weitere Information hat der Experte auf WeLiveSecurity zusammengestellt.

 

Sicherheits-Tipps für das Smart Home

 

- Installieren Sie regelmäßig Updates: Die Software auf den Smart-Home-Geräten sollte stets aktuell sein. Wir empfehlen, wenn möglich, die automatische Updatefunktion zu aktivieren. So erhalten Sie zeitnah alle Aktualisierungen für Ihre Geräte und die installierten Apps.

 

- Webcams und Mikrofone abschalten: Einige smarte Geräte haben Webcams eingebaut oder bieten Funktionen wie Sprachsteuerung an. Schalten Sie Kameras und Mikrofone ab oder deaktivieren Sie die Sprachsteuerung, um nicht selbst beobachtet oder abgehört zu werden.

 

- Eine Sicherheitslösung einsetzen: Smart-TVs mit Android als Betriebssystem sind bei Kriminellen besonders beliebt. Setzen Sie bei ihren Geräten, ob Fernsehen, Smartphone oder Tablet auf eine zuverlässige Sicherheitslösung wie Eset Smart TV Security. Die Security-App für Fernseher bietet spezielle für das Smart-TV entwickelte Schutztechnologien.

 

- HbbTV abschalten: HbbTV gilt als Nachfolger des Teletextes. Auf den meisten Fernsehern wird dieses Angebot mit einem Druck auf den roten Knopf aktiviert. Sie können damit Informationen zum laufenden Programm oder zusätzliche Inhalte wie Mediatheken abrufen. HbbTV sammelt aber auch Daten über Ihr Fernsehnutzungsverhalten und gibt dieses an die TV-Sender weiter. Mittlerweile gilt HbbTV auch als potentielles Angriffsziel von Hackern, um Schadsoftware auf Ihren Fernseher zu bringen. HbbTV lässt sich in Einstellungen des Smart-TVs abschalten.

 

- Installieren Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen: Benutzen Sie ausschließlich den offiziellen App-Store des Geräteherstellers oder, falls Sie ein Android-TV oder -Smartphone haben, den Google Play Store.

 

- TV-Browser nur selten benutzen: Häufig werden die Browser von Smart-TVs eher selten aktualisiert. Dadurch könnten wichtige Sicherheitstechnologien fehlen oder bekannte Bedrohungen erst spät verhindert werden. Vermeiden Sie vor allem sensible Aktivitäten wie Online-Banking oder -Shopping.

 

- Keine vertraulichen Daten eingeben: Geben Sie beim Surfen über den Smart-TV so selten wie möglich Passwörter oder Adressen ein und achten Sie auf eine verschlüsselte Verbindung (URL beginnt mit https://).

 

- Sichern Sie Ihr Heimnetzwerk: Dieser Tipp ist für alle Ihre Netzwerkgeräte nützlich. Sichern Sie Ihr Heimnetzwerk ausreichend ab. Nutzen Sie aktuelle Verschlüsselungsmethoden (WPA2) und verwenden Sie sichere Passwörter. So machen Sie es Hackern schwer, Ihr Netzwerk anzugreifen.

 

Siehe auch:

https://www.eset.com/de/about/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen/fussball-fans-schauen-die-bundesliga-immer-haeufiger-auf-mobilgeraeten

https://www.welivesecurity.com/deutsch/2019/09/05/das-smart-ding-dilemma

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