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Redaktion: Heinz Schmitz


ALMA erleichtert das Programmieren

Immer mehr Elektronikprodukte, wie Personal Computer, Smartphones und Kameras, sind mit Multicore-Prozessoren ausgestattet: Mehrere Prozessorkerne sind auf einem Chip integriert. Dadurch lassen sich Platz und Energie sparen sowie vor allem die Rechenleistung erhöhen. Die Leistung hängt allerdings auch davon ab, wie gut die Software parallelisiert ist, das heißt, wie gleichmäßig sie die Berechnungen auf die Prozessorkerne verteilt. Bis jetzt erfordert das Programmieren von Anwendungen für eingebettete Multicore-Systeme einen hohen Zeit- und Kostenaufwand sowie hoch spezialisierte Kenntnisse, zumal die Zahl der Prozessorkerne stetig steigt und die Architekturen immer komplexer werden.

 

Das ALMA Konsortium (http://www.alma-project.eu/) unter der Koordination von Professor Jürgen Becker, Leiter des Instituts für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) des KIT, hat eine Toolchain (http://de.wikipedia.org/wiki/Toolchain) entwickelt, die dem Programmierer die Arbeit erheblich erleichtert: Sie verbirgt die Komplexität der Hardware- Architektur und erzeugt zugleich einen parallelen Programm-Code, der für Mehrkernprozessoren optimiert ist. Dabei verwendet sie eine abstrakte Beschreibungssprache (ADL – abstract description language), um die Zielarchitektur zu definieren. Die Werkzeugkette implementiert Algorithmen zur Parallelisierung und Optimierung für eine ganze Gruppe von Mehrkern- Architekturen. Unter anderem entwickelte das ALMA Konsortium ADL- Beschreibungen für die am KIT entwickelte konfigurierbare Multicore- Architektur KAHRISMA.

 

Das Projekt ALMA konzentriert sich auf die Bereiche Bildverarbeitung / Objekterkennung sowie mobile Kommunikation, ist jedoch darüber hinaus für viele weitere Anwendungen relevant. Die neue Toolchain verkürzt die Entwicklungszeit und senkt die Kosten.

 

ALMA (griechisch „Sprung“) steht für „ALgorithm parallelization for Multicore Architectures“. Im ALMA Konsortium arbeiten sieben Partner aus Forschung und Industrie zusammen: Neben dem KIT sind das Fraunhofer- Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Karlsruhe und Ettlingen, die Universität Rennes 1 (Frankreich), die Universität Peloponnes und das Technological Educational Institute of Western Greece (beide Griechenland) sowie Recore Systems B.V. (Niederlande) und Intracom Telecom (Griechenland) an ALMA beteiligt.

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