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Redaktion: Heinz Schmitz
Die ökologischen Folgen des Digitalen Lebens
Wie können unterschiedliche Akteure, wie Unternehmen, Konsumenten, Bürger, Verbände, Gesetzgeber, aktiv an der Ausgestaltung eines nachhaltigen Konsums von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beteiligt werden? Dieser Frage widmet sich ein Forschungsprojekt, das unter der Federführung von Prof. Dr. Frank Teuteberg von der Uni Osnabrück durchgeführt wird. Das Projekt vereint Forscher unterschiedlicher Disziplinen an den Standorten Osnabrück, Lüneburg und Oldenburg. »Die federführende Mitwirkung der Universität Osnabrück an diesem Projekt ist ein großartiger Erfolg«, so die zuständige Vizepräsidentin Prof. Dr. May-Britt Kallenrode. »Darin zeigt sich, dass wir mit unserer weitreichenden und transdisziplinären Forschungsexpertise im Bereich Nachhaltigkeit in der digitalen Gesellschaft hervorragend aufgestellt sind«.
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, wie durch den Konsum von IKT hervorgerufene soziale, ökonomische und ökologische Probleme durch offene Innovationen gelöst werden können. »So benötigt beispielsweise die Herstellung eines PC mit 17-Zoll-Bildschirm 1,8 Tonnen Rohstoffe, 50 Prozent der IKT werden zudem bisher noch nicht recycelt. Dies wird im Zusammenhang mit der immer kürzer werdenden Nutzungsdauer vieler Geräte zunehmend zum Problem. Gerade einmal durchschnittlich 2,5 Jahre wird ein Mobiltelefon heute noch genutzt. Diese Probleme lassen sich nicht losgelöst von ökonomischen und sozialen Zusammenhängen beheben«, erklärt Prof. Teuteberg den Hintergrund zur Projektidee.
Im Zuge einer nachhaltigen Entwicklung ist die Wissenschaft daher zunehmend gefordert, Abhängigkeiten zwischen Informations- und Kommunikationstechnologie, menschlichem Verhalten und unserer Umwelt neu zu hinterfragen. Die ökologischen Folgen des »Digitalen Lebens« stehen dabei in enger Beziehung zu sozialen Veränderungen durch Aufteilung (Segregation) in (virtuelle) Gemeinschaften, sogenannte Communities, sowie Veränderungen durch neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsnetzwerke.
Um das Zusammenspiel der daran beteiligten Akteure nachhaltiger zu gestalten, verfolgt das Forschungsprojekt den Ansatz einer Öffnung von Innovationsprozessen. Ziel dabei ist es, unterschiedliche Akteure integrativ an der Ausgestaltung nachhaltigerer Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und gesetzlicher Rahmenbedingungen zu beteiligen. »Sowohl Bürger als auch institutionelle Akteure haben dabei die Möglichkeit sich, beispielsweise in Workshops, Bürgerforen, Kamingesprächen und offenen Vorlesungen, aktiv am Projekt zu beteiligen«, erläutert Prof. Teuteberg.
Die Wissenschaft erfüllt somit nicht nur eine sensibilisierende Funktion. Vielmehr zeigt das Konsortium aus international renommierten Professorinnen und Professoren auf, wie die Akteure durch Maßnahmen wie partizipative Produktentwicklung, Reparaturcafés, Ideenwettbewerbe oder Lead-User-Initiativen aktiv an der Ausgestaltung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, etwa Nutzen-statt-Besitzen Angebote, beteiligt werden können. »Eine Abschätzung und Bewertung der Folgen der entwickelten Open Innovation-Maßnahmen wird zum Beispiel im Rahmen von Umwelt- oder Sozialverträglichkeitsprüfungen, Ökobilanzen und Machbarkeitsstudien erfolgen«, so Prof. Teuteberg.
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