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Redaktion: Heinz Schmitz


Heidelberger Supercomputer unter den Top 500

Mit einem neuen Hochleistungsrechencluster haben sich die Universität Heidelberg und die Universität Mannheim für die Top-500-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt qualifiziert. Der sogenannte bwForCluster MLS&WISO, der in den molekularen Lebenswissenschaften (MLS) sowie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WISO) eingesetzt wird, steht mit seinem Produktionsteil auf Platz 297 und dem Entwicklungsteil auf Platz 331 einer aktuellen Rangliste, die kürzlich auf der International Supercomputing Conference 2015 in Frankfurt vorgestellt wurde. Das System, das auch zur Methodenentwicklung im Bereich des Wissenschaftlichen Rechnens zum Einsatz kommt, wurde mit fünf Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg und der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie aus Universitätsmitteln finanziert.

 

Der bwForCluster MLS&WISO hat eine Leistung von mehreren Tausend Prozessorkernen. Der Produktionsteil, mit dem dauerhafte Rechenkapazität bereitgestellt wird, ist auf das Rechenzentrum der Universität Mannheim und das Universitätsrechenzentrum der Ruperto Carola verteilt. Seine Rechenleistung liegt bei 241,1 TeraFLOP pro Sekunde. Der Entwicklungsteil bietet dagegen eine flexible, innovative Infrastruktur für die Entwicklung neuer Methoden und Algorithmen; er wird gemeinsam mit dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg betrieben und erreicht eine Rechenleistung von 222,7 TeraFLOP pro Sekunde. Beide Komponenten wurden von Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz realisiert. Der bwForCluster MLS&WISO ist Teil der „High Performance Computing“-Strategie des Landes Baden-Württemberg, mit der an vier Universitätsstandorten Hochleistungsrechencluster für strategisch wichtige Forschungsschwerpunkte beschafft werden.

 

Die TOP-500-Liste der schnellsten Supercomputer beruht auf dem sogenannten LINPACK-Benchmark, mit dem die Rechenleistung beim Lösen linearer Gleichungssysteme gemessen wird. Bereits kurz nach Lieferung und Aufbau der Hardware-Komponenten konnten sich sowohl der Produktionsteil als auch der Entwicklungsteil des Hochleistungsrechenclusters der Universitäten Heidelberg und Mannheim für diese Rangliste qualifizieren. Beide Teile des Systems werden in den nächsten Wochen für den Betrieb vorbereitet und optimiert. Mit der Freigabe der neuen Ressourcen für die Nutzer ist spätestens zum kommenden Wintersemester zu rechnen.

 

Siehe auch:

http://www.top500.org

http://www.uni-mannheim.de/rum

http://www.urz.uni-heidelberg.de

http://www.iwr.uni-heidelberg.de

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