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Redaktion: Heinz Schmitz


Sicher Surfen im Netz

Netz Surfer
Beachtet man einige Sicherheitsregeln, ist das Surfen im Internet weniger gefährlich. (Quelle: BullGuard)

86 Prozent der Deutschen nutzen das Internet - in den letzten Jahren nahm die Anzahl der Internetnutzer hierzulande enorm zu. Mit ihr aber leider auch die Gefahren und das Risiko für Kriminalität im Netz. Um sich und seine Daten vor Angriffen durch Hacker zu schützen, sollten die folgenden Hinweise beachtet werden:

 

  1. Den „Feind“ kennen

Nur wer weiß, welche Risiken das Surfen im Internet beinhaltet, kann sich wirksam davor schützen. Daher ist ein grundsätzliches Verständnis der Hintergründe und Zusammenhänge unabdingbar für sicheres Surfen.

 

Früher gelangten Kriminelle mittels risikoreicher Banküberfälle zu einer meist kläglichen Ausbeute. Dank des Internets können Hacker mit vergleichsweise geringem Risiko große Geldsummen erbeuten. Diese hohen Beträge kommen meist durch Erpressung oder Verkauf erbeuteter Daten zusammen. Dazu beschaffen sich Cyberkriminelle persönliche Daten, zum Beispiel über Spyware, also Programme, die ohne das Wissen des Nutzers Daten ausspionieren. Auch Phishing-Attacken, die sensible Daten über gefälschte Webseiten oder Apps abgreifen, sind weit verbreitet. Neuste Masche der Hacker ist sogenannte Ransomware: Zunächst werden Dateien oder ganze Programme blockiert. Gleichzeitig wird mit der Löschung der Daten gedroht, wenn nicht innerhalb einer bestimmten Frist Lösegeld, zum Beispiel in Form von Bitcoins oder realem Geld, bezahlt wird. Der Begriff Malware umfasst dabei sämtliche Schadprogramme - Viren, Spyware, Ransomware etc., die Kriminelle für ihre Taten im Internet nutzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Internet über den PC, das Smartphone oder das Tablet genutzt wird – die Risiken sind die gleichen.

 

  1. Installation von Firewall, Antivirenprogramm und Updates

Neben der eigenen Wachsamkeit sollten Surfer auf die digitalen Helfer setzen: Die Installation einer Firewall und eines Antivirenprogramms auf dem PC, Smartphone und Tablet ist absolut notwendig für den Schutz der persönlichen Daten auf diesen Geräten. Auch die regelmäßige Aktualisierung dieser Software sollte nicht vergessen werden. Gleiches gilt für System-Updates, die das Betriebssystem von PC oder Smartphone vorschlägt. Diese enthalten ebenfalls wichtige Aktualisierungen der Sicherheitsfunktionen.

 

  1. Passwörter – Sicherheitsschlösser zu persönlichen Daten

Es ist kaum zu glauben, aber laut LeakedSource, einem kostenpflichtigen Dienst für die Suche nach gehackten Daten, sind die häufigsten Passwörter „123456“, „passwort“, „quertz“ sowie der Name des Portals bei dem man sich einloggt, also etwa „Yahoo“.

 

Ideal und nahezu unknackbar sind Passwörter, die folgenden Kriterien entsprechen:

* Acht bis zehn Zeichen

* Großbuchstaben

* Kleinbuchstaben

* Symbole

* Nummern

 

Doch auch ein besonders sicheres Passwort ist nutzlos, wenn Nutzer damit nicht sorgfältig umgehen: Passwörter dürfen nie auf dem Gerät selbst gespeichert werden, insbesondere in öffentlichen WLAN-Netzen ist Vorsicht geboten und gerade die Zugangsdaten für Online-Banking, soziale Netzwerke oder Online-Shops sollten mit größter Sorgfalt behandelt werden.

 

  1. Vorsicht im öffentlichen WLAN

Öffentliche WLAN-Netze oder Internetcafés sind für sämtliche Nutzer zugänglich – und damit auch für Hacker. In diesem Umfeld sollten Nutzer daher nie Onlinebanking oder Onlineshopping tätigen oder vertrauliche Daten, wie Passwörter oder persönliche Informationen, eingeben.

 

  1. Cookies – Digitale Fussabdrücke

Cookies werden automatisch von Webseiten auf den PC oder das Smartphone heruntergeladen um dort eine Art digitalen Fußabdruck zu hinterlassen. Mithilfe dieser Cookies können sich Webseiten daran erinnern, wie lange ein Nutzer beim letzten Besuch auf der Seite verbracht hat, welche Inhalte ihn besonders interessiert haben und wie oft er auf Links geklickt hat.

 

Um dies zu verhindern empfiehlt es sich, im Internetbrowser die automatisierte Löschung der Cookies einzustellen. Auch Tools wie CCleaner helfen, die Cookie-Historie zu bereinigen.

 

  1. Vorsicht bei E-Mails und Downloads

E-Mails von unbekannten Absendern oder mit unbekanntem Anhang können Malware enthalten und stellen daher ein großes Risiko dar. Am besten werden diese nicht geöffnet und sofort gelöscht. Auch Downloads sollten nur aus sicheren und vertrauenswürdigen Quellen erfolgen.

 

Spamhaus-Projekt, eine Nichtregierungsorganisation gegen Internetbedrohungen, hat die zehn am häufigsten missbrauchten Top-Level-Domains analysiert. Das sind Endungen von Internetadressen oder Links, deren Besitzer die Daten an professionelle Spammer und Schadsoftware-Vertreiber verkaufen. Bei folgenden Endungen von URLs - oder Links ist absolute Vorsicht geboten: .science, .top, .stream, .download, .gdn, .biz, .accountant, .click, .link und .win. Darüber hinaus hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Endungen .pw, .tk sowie .ml als gefährlich identifiziert.

 

  1. Mit „https“ auf der sicheren Seite

Die Abkürzung „https“ in der URL einer Webseite steht für HyperText Transfer Protocol Secure. Sie weist auf ein besonderes Kommunikationsprotokoll im Internet hin, das Daten sicher und verschlüsselt überträgt. Vor allem beim Onlinebanking oder beim Bezahlvorgang in Onlineshops sollten Nutzer auf diese Abkürzung in der Adresszeile sowie auf das geschlossene Schloss-Symbol in der Statuszeile des Browsers achten.

 

  1. Sicher surfen inkognito

Um die eigenen Daten und die Privatsphäre zu schützen, kann es sinnvoll sein, den sogenannten „privaten Modus“ zu nutzen. Er verhindert das Speichern von Cookies, Passwörtern oder besuchter Webseiten in der Browserhistorie. Diese Einstellung kann bei Google Chrome, Internet Explorer, Mozilla Firefox und Safari vorgenommen werden.

 

  1. Sicheres Suchen

Die Google Suche sagt viel über das Nutzerverhalten aus – die Daten werden von Google ausgewertet und weiterverwendet. Zum Beispiel erhalten Nutzer passende Werbung zu eingegebenen Suchbegriffen angezeigt. Wer dem entgehen möchte kann alternative Suchmaschinen wie zum Beispiel DuckDuckGo nutzen. Das Programm verspricht, keine Suchanfragen zu speichern und für die Privatsphäre seiner Nutzer zu sorgen.

 

  1. Anonymer Internetbrowser Tor

Wer im Internet absolut anonym unterwegs sein möchte, kann auf den Internetbrowser “Tor” zurückgreifen. Tor ist eine Art Netzwerk virtueller Tunnel, mittels derer sich Nutzer im Netz bewegen und mit anderen sicher kommunizieren können. Tor erfordert große Rechenleistung, daher kann die Nutzung gerade bei einer schlechten Internetverbindung zu Schwierigkeiten wie einem langsamen Seitenaufbau führen. Tor wird sowohl von der „bösen“ als auch von der „guten“ Seite genutzt: Während zum Beispiel Drogen-Deals darüber abgewickelt werden, nutzen auch Menschenrechtsaktivisten dieses Werkzeug um sicher kommunizieren zu können. Tor kann kostenlos von torproject.org heruntergeladen werden.

 

Siehe auch:

http://www.bullguard.com/de/

https://www.piriform.com/ccleaner/download

https://duckduckgo.com/

https://www.torproject.org/projects/torbrowser.html.en

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