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Redaktion: Heinz Schmitz


Robo-Ente schützt Reisfelder vor Unkraut

Roboter Ente
Die Robo-Ente vernichtet Unkraut in Reisfeldern (Quelle: nissan.co.jp)

Techniker des japanischen Automobilkonzerns Nissan haben eine "Roboter-Ente" entwickelt, die Reisbauern dabei helfen soll, auf ihren Feldern umweltschonend Unkraut zu vernichten. Es handelt sich um ein persönliches Projekt eines Forschers, das jedoch von Nissan unterstützt wird. Das Design der Ente ähnelt dem eines Roomba-Staubsaugerroboters. Das Gerät kann aber auf der Wasseroberfläche schwimmen. Die Robo-Ente soll den Einsatz von Herbiziden vermeiden. "Ein wichtiges Ziel in der Agrartechnologie ist es, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln so viel wie möglich einzusparen. Es geht dabei aber meistens nicht um Roboter, die solche Maßnahmen ersetzen, sondern um den möglichst präzisen Einsatz von Schutzmitteln. Eine häufige Anwendung sind Drohnen. Diese minimieren das Risiko für den Menschen, da dieser nicht mit den Schutzmitteln in Kontakt kommt. Jedoch sind sie noch nicht so präzise wie Sprühgeräte", so Jens-Karl Wegener, Leiter des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen am Julius Kühn-Institut.

 

Roboter wirbelt Schlamm auf

Der Roboter benutzt Bürsten aus Gummi, die sich an dessen Unterseite befinden und sich drehen, um unter Wasser Schlamm aufzuwirbeln, der das Unkraut dann bedeckt. Dadurch verhindert die Robo-Ente, dass Unkraut von Sonnenlicht bedeckt wird und Photosynthese betrieben wird. Die Maschine verfügt zudem über WLAN und GPS, wodurch die Navigation durch die Reisfelder möglich ist. Er wird mit Solarenergie betrieben, um seinen Einfluss auf die Umwelt zu minimieren.

 

Enten aus Fleisch und Blut werden in Japan traditionell für den Anbau von Reis verwendet, da sie nicht nur Unkraut, sondern auch Ungeziefer fressen. Dadurch müssen Reisbauern keine Pestizide verwenden. Wenn jedoch keine Enten vorhanden sind, soll der Roboter diese Aufgaben übernehmen. Nissan hat momentan nicht vor, mit der Robo-Ente in Massenproduktion zu gehen, unterstützt das Projekt jedoch. Aufgrund eines starken Rückgangs der Bevölkerung und Knappheit an Arbeitskräften muss die japanische Landwirtschaft vermehrt auf Roboter setzen, um die Produktion aufrechtzuerhalten.

 

Aus für Schädlinge ohne Gift

Laut Wegener gibt es in der Agrartechnologie auch andere Möglichkeiten, keine Pflanzenschutzmittel zu verwenden. "Momentan arbeiten wir an einem Roboter, der Schnecken bekämpft, ohne dabei das Ungeziefervernichtungsmittel Schneckenkorn zu verwenden. Dieses Mittel wird oft auch auf Ackerflächen gestreut, wo es gar nicht nötig wäre. Unser Roboter sucht gezielt nach Schnecken und zerschneidet sie mit einem mechanischen Werkzeug. Dadurch können Landwirte bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sparen", so der Experte.

(Quelle: pressetext.de)

 

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