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Redaktion: Heinz Schmitz


Oscar-Screener für Film-Piraten nutzlos

Oscar Piraten

Film-Piraten kommen heute leichter an Oscar nominierte Filme. Sie sind in hoher Qualität im Netz zu finden. (Quelle: mohamed Hassan/Pixabay/hiz)

 

Lange Jahre galten Oscar-Screener als eine wichtige Quelle für Online-Piraten, doch 2021 haben sie offenbar weitgehend ausgedient. Das berichtet der Tech-Entrepreneur und Blogger Andy. Dieses Jahr sind demnach bislang weit weniger Screener auf einschlägigen Seiten oder in Torrents gelandet als je zuvor. Trotzdem waren Ende voriger Woche schon fast alle diesjährigen Oscar-Kandidaten illegal in HD zu bekommen. Pandemiebedingt frühe Streaming-Releases und damit bequemere Möglichkeiten, an Filme zu kommen, dürften dem Screener die Piraterie-Bedeutung geraubt haben.

 

Gefallener Piraterie-König

Oscar-Screener, mit denen die Academy-Juroren Filme ansehen, galten lange Jahre als eine der wichtigsten Quellen für Film-Piraten, um frühzeitig an hochwertiges Material zu kommen. Als Baio 2003 mit seinen Analysen zur Oscar-Piraterie begann, sind vor der Oscar-Nacht noch 89 Prozent der nominierten Filme in Form von Screenern im Netz gelandet. Dieses Jahr waren es bis Ende voriger Woche gerade einmal neun Prozent, was der geringste Wert aller Zeiten wäre. Denn den bislang niedrigsten Wert gab es 2019 mit immerhin 23 Prozent.

 

Wer illegal an Oscar-Kandidaten kommen will, hat es dennoch auch dieses Jahr leicht. Bis auf Florian Zellers "The Father" waren Ende voriger Woche bereits alle nominierten Filme in hoher Qualität im Netz zu finden. Das deutet darauf hin, dass Screener einfach nicht mehr die wichtige Rolle spielen, die ihnen für die Piraterie lange zukam. Das dürfte Baio zufolge mit Veränderungen in der Filmbranche zu tun haben, insbesondere dem pandemiebedingte Verschwinden des Zeitfensters zwischen Kino- und Streaming-Start.

 

Piraterie leicht gemacht

2003 waren Screener noch eine der wenigen Möglichkeiten, Filme schon Monate vor der Heimvideo-Veröffentlichung in hoher Qualität zu bekommen. Schon Mitte der 2010er schien klar, dass sie an Bedeutung verlieren, weil Piraten zunehmend andere Quellen zur Verfügung standen - unter anderem Streaming. Diese Oscar-Saison sind nun erstmals viele Filme aufgrund der Pandemie in den USA schon am Tag ihres Kinostarts auch über legale Streaming-Dienste verfügbar gewesen.

 

Genau das dürfte Oscar-Screener als Piraterie-Quelle praktisch obsolet gemacht haben. Immerhin bieten Netflix, Hulu oder Amazon Prime Video echtes FullHD statt nur eine 480p-Auflösung. Für diese Theorie spricht auch, dass bereits offiziell veröffentlichte Filme schneller als je zuvor in HD illegal im Netz gelandet sind, nämlich ganze sieben Tage nach dem US-Kinostart. In den vergangenen sieben Jahren waren es laut Baios Analyse mindestens 73 Tage - aber da gab es auch noch ein Zeitfenster zwischen dem Anlaufen auf der großen Leinwand und dem Streaming-Release.

(Quelle: pressetext.de)

 

Siehe auch:

https://waxy.org/

 

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