Nachrichten, Gerüchte, Meldungen und Berichte aus der IT-Szene

Redaktion: Heinz Schmitz


Smartphones länger nutzen schont das Klima

Fairphone Komponenten

Um die Reparatur zu vereinfachen, besteht das Fairphone 4 aus insgesamt acht Modulen. (Quelle: Fairphone)

 

Die vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM durchgeführte Studie zur Lebensdauer und Ökobilanz bestätigt die Kernidee des niederländischen Unternehmens Fairphone: Smartphones sollten so lange wie möglich in Gebrauch bleiben. Die Forschenden stellten in drei unterschiedlichen Szenarien fest, dass die jährliche CO2-Bilanz des Fairphone 4 um 31% reduziert werden kann, wenn es fünf statt nur drei Jahre lang benutzt wird. Eine Nutzungsdauer von sieben Jahren (einschließlich zweifachen Akkuwechsels) lässt die jährlichen Emissionen sogar um 44% schrumpfen. Fairphone zielt darauf ab, diese Szenarien in die Wirklichkeit umzusetzen, indem sie eine fünfjährige Garantieverlängerung für das neue Modell anbieten und zudem den Software-Support bis mindestens Ende 2025 garantieren. Das niederländische Unternehmen Fairphone schafft einen Markt für ethisch produzierte Smartphones und veröffentlicht nun einen Bericht zur Lebensdauer des Modells Fairphone 4. Im Fokus stehen die Auswirkungen des neuen Geräts auf die Umwelt.

 

 

Des Weiteren belegt der Report die Annahme, dass der Austausch oder die Reparatur von Bauteilen des Telefons Umweltauswirkungen erheblich verringern, da ein Großteil der CO2-Emissionen bei der Herstellung dieser Einzelteile anfällt. Um die Reparatur zu vereinfachen, besteht das Fairphone 4 aus insgesamt acht Modulen, darunter Akku, Kameras sowie der Ladeanschluss, die für Nutzer*innen leicht austauschbar sind. Der Bericht zeigt, dass sich der Austausch von Einzelteilen zur Reparatur des Telefons schnell auszahlt – mit Ausnahme des sogenannten „Core“ des Smartphones.

 

Die Reparatur einzelner Module, um diese dann wiederzuverwenden, bietet jedoch im Vergleich zum einfachen Austausch kaum Vorteile: So lassen sich die Emissionen, die durch die Herstellung einzelner Ersatzteile, die Verpackung und den Versand des Geräts an Nutzer*innen oder ein Repair- Zentrum entstehen, schon nach wenigen Wochen weiterer Nutzung des reparierten Geräts ausgleichen. Darüber hinaus verursachen die zusätzlichen Verbindungselemente, die die Modularität des Smartphones ermöglichen, kaum weitere Umweltbelastungen, was eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Fairphone-Modellen darstellt.

 

Den Gesamtbeitrag des Geräts zur globalen Erwärmung schätzen die Forschenden auf 43 Kilogramm CO2-Äquivalente und damit um vier Kilogramm höher als beim Vorgängermodell Fairphone 3. Dieser Unterschied lässt sich vor allem auf die erweiterte Funktionalität des neuen Modells ebenso wie einen höheren Anteil des Lufttransports und die Halbleiter-Krise zurückführen. Erstmals wurden im Rahmen des Reports auch die Ökobilanzen des zusätzlichen Zubehörs des Telefons, also Kopfhörer, Schutzhüllen und ein Schraubenzieher, analysiert.

 

Thea Kleinmagd, Circular Material Chains Innovatorin, kommentiert: „Je „smarter“ das Handy, desto größer werden seine Umweltauswirkungen. Da die Chips im Fairphone 4 hinsichtlich ihrer Leistung einen großen Schritt nach vorne machen, ist es keine Überraschung, dass der CO2-Fußabdruck größer ist, als im Vorgängermodell. Es freut uns jedoch, dass der Bericht bestätigt, dass Fairphone auf dem richtigen Weg ist: Der beste Ansatz, um die Umweltauswirkungen eines Smartphones zu reduzieren, besteht darin, die Nutzungsdauer möglichst zu verlängern. Leicht austauschbare und reparierbare Bauteile ermöglichen dies – und tragen dazu bei, die Auswirkungen des Smartphones auf Menschen und den Planeten zu minimieren.“

 

Siehe auch:

https://www.fairphone.com/wp-content/uploads/2022/04/Fairphone-4-Life-Cycle-Assessment.pdf

 

Zurück