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Redaktion: Heinz Schmitz


E-Rezept bei Jüngeren erwünscht

Pillen

Pillen und Co. werden nach wie vor auf Papier verschrieben, weil das E-Rezept auf Eis liegt. (Quelle: Carolina Castellanos/Pixabay)

 

Der Rollout des E-Rezepts in Deutschland liegt vorerst auf Eis. Für die allermeisten Menschen in Deutschland ist die Nutzung eines digitalen Rezepts per App daher noch unbekanntes Terrain – viele wollen von dieser Möglichkeit allerdings Gebrauch machen, wenn die Einführung des E-Rezepts denn einmal erfolgt ist. So sagen bereits jetzt 20 Prozent der Deutschen, dass sie das E-Rezept künftig ausschließlich digital einlösen wollen. Weitere 21 Prozent würden überwiegend die digitale Variante wählen. Unter den Jüngeren zwischen 16- und 29 Jahren ist der Wunsch nach einer ausschließlichen oder überwiegend digitalen Einlösevariante mit insgesamt 50 Prozent noch etwas höher. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.144 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

 

Ob digitales oder analoges Einlösen: 74 Prozent Bundesbürger sind insgesamt der Meinung, die Einführung des E-Rezepts komme in Deutschland viel zu spät. „Der Ausstieg der letzten Testregion aus dem Rollout-Prozess war ein erneuter und herber Rückschlag für die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland“, sagt Malte Fritsche, Bitkom-Experte für digitale Medizin. „Obwohl das E-Rezept damit noch Zukunftsmusik ist, sind viele Deutsche bereits dafür offen. Wichtig ist, dass nicht nur sichere und niedrigschwellige Übermittlungswege für das E-Rezept entwickelt werden, sondern dass verloren gegangenes Vertrauen sowohl von den Versicherten als auch von Ärzten zurückgewonnen wird.“

 

Aktuell will ein Drittel der Deutschen (33 Prozent) das E-Rezept künftig ausschließlich als Ausdruck in der Apotheke einlösen. Weitere 20 Prozent bevorzugen ebenfalls einen überwiegend analogen Einlöseweg, würden aber auch die App nutzen. Insbesondere Senioren ab 65 Jahren sprechen sich derzeit für die komplett analoge (58 Prozent) oder überwiegend analoge (10 Prozent) Variante aus. „Mit dem E-Rezept werden Zettelwirtschaft und Verwaltungsaufwand reduziert. Insbesondere in Online-Apotheken wird das Einlösen einfacher“, betont Fritsche.

 

Wie kann die Digitalisierung des Gesundheitssystems in Deutschland vorangetrieben werden? Um diese Frage, das E-Rezept, die elektronische Patientenakte und alle drängenden Fragen digitaler Gesundheit geht es auch bei der Digital Health Conference des Bitkom am 30. November im Kosmos Berlin.

 

Siehe auch:

https://www.health-conference.de/

 

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