Nachrichten, Gerüchte, Meldungen und Berichte aus der IT-Szene

Redaktion: Heinz Schmitz


Cyber-Kriminelle wollen den Urlaub vermiesen

Am Strand, in den Bergen oder beim Städtetrip: Smartphones, Tablets und Notebooks haben längst einen festen Platz im Reisegepäck. Auch in den Ferien sind die Deutschen lieber on- statt offline: Ein Foto posten, Wetterbericht und E-Mails checken, nach Tipps für Ausflugsziele und Restaurants suchen – Internetnutzung ist an vielen Urlaubsorten kein Problem. Im Hotel oder der Ferienwohnung gehört WLAN oft mit zur Standard-Ausstattung. Auch immer mehr Cafés, Bars und Restaurants locken mit kostenlosem Internetzugang. Mehr als zwei Drittel der deutschen Urlauber nehmen Smartphones mit auf die Reise (Quelle: Internet World). Viele Mobilgeräte sind allerdings nicht umfassend geschützt und dadurch ein einfaches Ziel für Cyber-Kriminelle. Die Sicherheitsexperten von G Data warnen vor ungeschützten WLAN-Netzwerken und manipulierten PCs an den Urlaubszielen und geben Tipps für digitale Sicherheit auf Reisen.

 

Die mobilen Geräte wie Smartphones und Tablets sind zwar praktische Reisebegleiter, haben aber viele persönliche Informationen wie Kennwörter, Fotos und Kontaktdaten gespeichert. Das birgt Gefahren, denn oftmals sind die digitalen Begleiter nur unzureichend abgesichert. Das wissen auch Cyberdiebe, die in puncto Daten- und Gerätediebstahl leichtes Spiel haben. „Cyberkriminelle sind verstärkt in Reisehochburgen aktiv und lauern auf Nutzer, die im Urlaub nicht auf Internet verzichten wollen“, warnt G Data Sicherheitsexperte Eddy Willems.

 

Beliebte Ziele: Öffentliche Computer in Internetcafés und kostenlose Hotspots an Flughäfen und Hotels. Da diese Zugänge häufig nicht ausreichend abgesichert sind, können Kriminelle leicht den Datenverkehr mitlesen und Kreditkarteninformationen, Passwörter und andere persönliche Daten ausspähen. Diese werden in speziellen Untergrundforen zu Geld gemacht oder für weitere Straftaten missbraucht. Touristen sollten daher vor allem auf Online-Banking und Internet-Shopping verzichten. Wer Urlaubsgrüße versenden möchte, legt sich am besten eine separate E-Mail-Adresse zu. Wenn die Zugangsdaten gestohlen werden, ist das reguläre E-Mail-Konto nicht betroffen.

 

Damit die schönsten Wochen im Jahr nicht im eCrime-Frust enden, ist es wichtig, bereits vor der Reise mit der umfassenden Absicherung der Notebooks, Tablets oder Smartphones zu beginnen. „Nutzer sollten vor dem Urlaub ihr Mobilgerät auf den neuesten Stand bringen und alle verfügbaren Updates installieren. So werden Sicherheitslücken geschlossen, die Kriminelle sonst für Angriffe ausnutzen könnten“, rät Willems. Außerdem sollten die Urlauber ihre Daten vor der Reise prüfen, ob sie wirklich alle gespeicherten Daten in den Ferien benötigen und diese bereits zu Hause auf einem externen Speichermedium sichern.

 

Um neben Cyberkriminellen auch Langfingern vorzubeugen, sollte eine Security Software installiert werden, die einen Diebstahlschutz umfasst. Im Falle eines Verlustes haben Nutzer die Möglichkeit, das gestohlene oder verlorene Endgerät zu orten und zu sperren. Auf Wunsch lassen sich die Inhalte aus der Ferne löschen.

 

Hier noch einige Tipps für einen sicheren Urlaub im Überblick:

 

Vor dem Reiseantritt:

- Security Software einsetzen: Urlauber sollten auf ihrem Notebook, Smartphone oder Tablet eine effektive und umfassende Sicherheitslösung installieren.

 

- Software auf den neuesten Stand bringen: Vor dem Reiseantritt sollten das installierte Betriebssystem und alle genutzten Programme auf den neuesten Stand gebracht werden. So werden Sicherheitslücken geschlossen, die Kriminelle sonst für Angriffe ausnutzen könnten.

 

- Diebstahlschutz aktivieren: Anwender sollten für den Fall eines Geräteverlustes vorsorgen und eine Security Software installieren, die einen Diebstahlschutz umfasst. So lässt sich das Gerät aus der Ferne orten, sperren und alle darauf gespeicherten Daten löschen. Bei Notebooks sollte die Festplatte verschlüsselt werden, sodass Diebe keine Chance haben, die gestohlenen Daten zu lesen.

E-Mail-Konto für Urlaubsgrüße einrichten: Wer eine elektronische Ansichtskarte an Freunde und Familie daheim verschicken möchte, sollte ein separates E-Mail-Konto erstellen. Im Fall eines Angriffs ist nur dieses kompromittiert, nach der Rückkehr kann die Adresse wieder gelöscht werden.

 

- Daten sichern: Bevor es in den Urlaub geht, sollte eine Sicherheitskopie aller gespeicherten Daten auf einem externen Speichermedium erstellt werden.

 

- Sperrnummern notieren: Urlauber sollten sich die Servicenummern von ihrem Mobilfunk-Anbieter sowie Kredit- und EC-Karten-Dienstleister merken. Im Fall eines Verlustes kann die betreffende Karte, der Surf-Stick oder das Mobilgerät umgehend gesperrt werden.

 

Im Urlaub vor Ort:

- Öffentliche WLAN-Netze meiden: Auf die Nutzung kostenloser Hotspots am Flughafen, Bahnhöfen und im Hotel sollte möglichst verzichtet werden, da diese oft nur unzureichend abgesichert sind. Stattdessen sollten Urlauber beim mobilen Surfen auf eine UMTS-Karte setzen.

 

Vorsicht in Internetcafés: Öffentliche Computer sind oft nicht ausreichend abgesichert, Urlauber sollten daher insbesondere auf Online-Banking und Einkäufe im Internet verzichten und keine persönlichen Daten herunterladen oder speichern. Kriminelle könnten diese Informationen ansonsten ausspähen und für illegale Zwecke einsetzen.

 

- Langfingern keine Chance lassen: Mobilgeräte sollten im Urlaub am besten niemals ausgeliehen oder in fremde Hände gegeben werden. Nutzer sollten darauf verzichten, ihre Smartphones, Tablets oder Notebooks mit an den Hotelpool oder Strand zu nehmen, denn hier lauern Diebe auf unvorsichtige Touristen.

 

- Funknetze deaktivieren: Funknetze deaktivieren: Funkverbindungen, wie etwa WLAN, Bluetooth oder NFC, sollten nur dann genutzt werden, wenn diese auch benötigt werden, denn sie machen ein Gerät angreifbar.

 

- Datenverbindungen ausschalten: Bei Smartphones sollte der Aufbau von Datenverbindungen im Ausland (Roaming) oder in der Nähe von Ländergrenzen unterbunden werden, damit Daten nicht über einen teuren Fremdanbieter empfangen werden. Einige Apps versenden und empfangen Daten auch im Hintergrund, dadurch kann unbemerkt ein hohes Transfervolumen entstehen.

Zurück