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Redaktion: Heinz Schmitz


Cyberkriminelle während WM-Finale Waffen nieder

Ein modernes Fußballspiel kann heutzutage mithilfe riesiger Datenmengen und Statistiken komplett analysiert werden. Der IT-Sicherheitsspezialist Imperva hat während der vergangenen Fußball-WM die Spiele unter einem ganz anderen Gesichtspunkt beobachtet. Dabei ging es nicht um die Team-Taktik oder die Passgenauigkeit der Spieler, sondern um die Angriffslust einiger der Zuschauer – im Speziellen der von Cyberkriminellen.

 

Die Analysten des IT-Sicherheitsexperten haben vom Viertelfinale bis zum Finale die Häufigkeit von Cyber-Angriffen auf ihre Kunden ausgewertet. Die Daten stammen aus Imperva’s Community Defense System, in dem sämtliche Cyber-Angriffsversuche auf Kunden dokumentiert werden. Die Auswertung nach den Viertel- und Halbfinalspielen hat gezeigt, dass Hacker die Stunden um diese weltweit sehr beachteten Events nutzen, um vermeintlich unbehelligt Angriffswellen auf Unternehmen zu fahren. „Wohl in der Annahme, dass die IT-Experten auf Unternehmensseite anderes zu tun haben, als sich um die Abwehr von IT-Angriffen zu kümmern”, vermutet Barry Shteiman, Director Security Strategy bei Imperva. Im Finale hat sich dieser erste Eindruck, der sich durch die komplette K.O.Runde zog, jedoch umgekehrt. “Verblüfft stellten wir fest, dass kurz vor, während und nach dem WM-Finale die Hackerangriffe auf ein Minimum gesunken sind.”

 

Außerhalb der WM werden durchschnittlich rund 2.000 Angriffsversuche pro Stunde registriert. Während der Viertel- und Halbfinals sowie des Spiels um Platz drei, hat sich der Wert auf über 5.000 Attacken pro Stunde mehr als verdoppelt. Beim großen Finale zwischen Deutschland und Argentinien wurden hingegen nur knapp über 100 Cyberangriffe pro Stunde gezählt. Eine vergleichsweise verschwindend geringe Anzahl, die nur einen Schluss zulässt: Selbst Cyberkriminellen war das Endspiel wichtiger als ihre kriminellen Machenschaften.

 

Die Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst:

- Hacker nutzten die vermeintliche Unaufmerksamkeit von IT-Sicherheitspersonal während der K.O.-Spiele ab dem Viertelfinale und starteten im Schnitt 2,8 mal mehr Angriffe wie gewöhnlich.

 

- Während des WM-Finales haben Hacker die Waffen niedergelegt und sich anscheinend lieber selbst auf das Spiel konzentriert: Die Angriffsrate lag bei gerade einmal zwei Prozent im Vergleich zu den anderen Spielen (5.000/Stunde vs. 100/Stunde).

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