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Redaktion: Heinz Schmitz


Schwingungen betreiben Internet der Dinge

Viele IoT-Geräte mit geringem Strombedarf können per Vibrationen mit Energie versorgt werden. (Quelle: Gerd Altmann/Pixabay)

Viele IoT-Geräte mit geringem Strombedarf können per Vibrationen mit Energie versorgt werden. (Quelle: Gerd Altmann/Pixabay)

 

Forscher der University of Waterloo und der University of Toronto machen die Stromversorgung von Milliarden Sensoren und Sendern für das Internet der Dinge, die die Daten an eine Steuerzentrale übertragen, sicherer. Das Konzept basiert auf dem piezoelektrischen Prinzip, das zwar seit Langem bekannt ist, aber für anspruchsvollere Anwendungen zu wenig Strom erzeugt. Dieses Manko hat das Team um die Waterloo-Forscher Dayan Ban und Asif Khan nun ausgeräumt.

 

Elektrische Energie aus Druck

"Unser Durchbruch wird erhebliche soziale und wirtschaftliche Auswirkungen haben, indem wir unsere Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energiequellen verringern. Wir brauchen diese energieerzeugenden Materialien in diesem Moment dringender als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte", ist Khan überzeugt.

 

Bei piezoelektrischen Materialien wird Druck in elektrische Energie umgewandelt. Die kanadischen Forscher nutzen keine natürlich vorkommenden Mineralien, die diesen Effekt aufweisen, sondern züchten einen Monolkristall, basierend auf Kupferchlorid. Darauf wenden sie ein chemisches Verfahren namens Jahn-Teller-Effekt an, der die schöne gleichmäßige Kristallstruktur verzerrt.

 

Unordnung, ansonsten oft ungewollt, führt in diesem Fall zum Ziel - eine größere Energieausbeute, auch wenn der Druck nur gering ist. Künftig könnten, so die Wissenschaftler, die Vibrationen eines Flugzeugs dessen sensorischen Überwachungssysteme mit Strom versorgen. Ebenso könnte der Herzschlag Energie für einen Herzschrittmacher liefern.

 

Assistenz vom Superkondensator

Bei unregelmäßigen Vibrationen oder Drücken, die beispielsweise bei Maschinen auftreten, die nicht rund um die Uhr laufen, könnte ein Piezoelelement mit einem Superkondensator gekoppelt werden, der in Stillstandszeiten Strom liefert. Der Generator könnte praktisch überall eingesetzt werden, denn mit 2,5 Zentimetern im Quadrat und der Dicke einer Visitenkarte fällt er kaum auf.

 

Die batterielose Versorgung von Systemen, die im energieintensiven Internet der Dinge eingesetzt werden, ist aus zwei Gründen wichtig. Zum einen schont der Verzicht auf Batterien die Umwelt, zum anderen wird der regelmäßige Austausch von Akkus überflüssig, der äußerst personalintensiv und damit teuer ist.

(Quelle: pressetext.de)

 

Originalbeitrag:

https://uwaterloo.ca/news/media/engineers-tap-good-vibrations-power-internet-things

 

Siehe auch:

https://uwaterloo.ca/

https://www.utoronto.ca/

 

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