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Redaktion: Heinz Schmitz


Projekt STADT:up: KI für sicheres autonomes Fahren

Menschen sind sehr gut in der Interpretation von Gestik und Körperhaltung – autonome Fahrzeuge müssen es erst noch lernen. (Quelle: Johanna Weber)

Menschen sind sehr gut in der Interpretation von Gestik und Körperhaltung – autonome Fahrzeuge müssen es erst noch lernen. (Quelle: Johanna Weber)

 

Das Projekt STADT:up hat sich das Ziel gesetzt, den Weg in eine zukunftsfähige, automatisierte Mobilität in urbanen Räumen zu ebnen. Insgesamt arbeiten 22 Partner aus der Automobilindustrie, Zulieferer, Technologieanbieter und Forschungseinrichtungen gemeinsam an Konzepten und Pilotanwendungen für durchgängig automatisiertes Fahren.

 

Technologien für urbanes Fahren

Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Technologien, darunter Kamerasysteme, LiDAR und Radar, sowie fortschrittliche Algorithmen eingesetzt, um komplexe urbane Szenarien zu erfassen und zu interpretieren. Künstliche Intelligenz spielt hierbei eine entscheidende Rolle. HM-Professor Fabian Flohr von der Hochschule München erklärt: „Wir kümmern uns darum, autonomes Fahren in die Innenstadt zu bringen und arbeiten hier mit modernsten KI-Methoden, um unsere Systeme intelligenter zu machen.“

 

Forschung an der Hochschule München

Der Forschungsbeitrag der Hochschule München fokussiert sich auf die präzise Erkennung und Verhaltensvorhersage von schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern. „Ziel ist es, dass moderne Fahrzeuge innerstädtische Situationen genauso gut wie der Mensch interpretieren können“, sagt Flohr.

 

Im Kofferraum des Forschungsfahrzeugs der HM befindet sich ein Hochleistungsrechner, der mit modernsten KI-Methoden die Flut an Sensor-Informationen interpretiert. (Quelle: Johanna Weber)

Im Kofferraum des Forschungsfahrzeugs der HM befindet sich ein Hochleistungsrechner, der mit modernsten KI-Methoden die Flut an Sensor-Informationen interpretiert. (Quelle: Johanna Weber)

 

Aktuell ist sein Testfahrzeug mit sieben LiDAR-Sensoren und acht Kameras im Einsatz, welches ein umfassendes Verständnis der Umgebung ermöglicht und eine genaue Verhaltensanalyse der Verkehrsteilnehmer unterstützt.

 

Interaktion und Kommunikation in der automatisierten Mobilität Ein weiterer Fokus des Projekts liegt auf der Modellierung der Kommunikation, Interaktion und Kooperation zwischen Fahrenden, automatisierten Fahrzeugen und anderen Verkehrsteilnehmenden. Flohr betont: „Wir modellieren, wie sich Verkehrsteilnehmer beeinflussen. Das hilft uns, zukünftige Situationen besser vorherzusagen.“ Zusätzlich untersucht das Projekt, wie der Komfort und die Sicherheit der Fahrzeuge durch intelligente, menschzentrierte Bedienkonzepte verbessert werden können.

 

Zukunftsvisionen für die Mobilität

STADT:up verfolgt das Ziel, zukunftsweisende Konzepte für eine intermodale Mobilität zu schaffen, die alle relevanten Akteure – Städte, Verkehrsteilnehmer, Forschungseinrichtungen und die Automobilbranche – einbeziehen. „Längerfristig ist zu erwarten, dass wir durch die Einführung von autonomen Fahrzeugen in unseren Innenstädten nicht nur die Verkehrssicherheit erhöhen, sondern durch Carsharing und andere Angebote auch die Umweltbelastung deutlich reduzieren können“, sagt der HM- Forscher. Ein zentrales Thema ist die Entwicklung eines harmonischen Mischverkehrs, der die Koexistenz von Fußgängern, Radfahrerenden, individuell sowie gemeinschaftlich genutzten Fahrzeugen und dem öffentlichen Nahverkehr fördert. „Ich bin davon überzeugt, autonomes Fahren kann die Lebensqualität in den Städten steigern“, fügt Flohr hinzu.

 

Das Projekt von STADT:up läuft von Januar 2023 bis Ende 2025.

 

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