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Redaktion: Heinz Schmitz


KI optimiert Angebotserstellung in der Fertigungsindustrie

Exemplarische Darstellung Projekt KIANA. (Quelle: KI/hs-kempten.de)

Exemplarische Darstellung Projekt KIANA. (Quelle: KI/hs-kempten.de)

 

Individuelle Angebote zu erstellen ist zeitintensiv und fehleranfällig Für Auftragsfertiger ist die Angebotserstellung derzeit ein zeitintensiver und fehleranfälliger Prozess. Am Beispiel eines Bauunternehmens, das eine Metallkonstruktion bei einem Fertigungsunternehmen bestellt, lässt sich der komplexe Ablauf verdeutlichen. Von der Anfrage bis zur Angebotserstellung umfasst der Angebotsprozess etwa sieben Schritte. Die Bearbeitung von Kundenanfragen erfolgt unter hohem Zeitdruck, was Ungenauigkeiten verursacht. Insbesondere die erfahrungsbasierte Kalkulation von Bauteilpreisen ist oft fehlerhaft, was zu verlorenen Aufträgen oder unwirtschaftlichen Margen führen kann. Das IDF – Institut für Datenoptimierte Fertigung der Hochschule Kempten hat das Forschungsprojekt KIANA gestartet. Ziel ist die Entwicklung eines KI-basierten Assistenten für kleine und mittelständische Fertigungsunternehmen zur Optimierung und Automatisierung der Angebotserstellung. KIANA wird von Prof. Dr. Frank Schirmeier geleitet.

 

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Analyse von STEP-Dateien zur Extraktion von Fertigungsinformationen. Diese Dateien sind hoch komplex und das Übersehen von Informationen kann zu erheblichen Mehrkosten- und Zeitverlusten führen. KIANA zielt darauf ab, diese Herausforderungen durch den Einsatz von KI zu bewältigen. Die Automatisierung soll die Effizienz steigern, Fehler reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Fertigungsunternehmen verbessern.

 

Language Model soll 50 Minuten einsparen KIANA entwickelt einen KI-basierten Assistenten, der die wichtigsten Informationen aus STEP-Dateien ausliest, automatisiert in interne Systeme überträgt und dem Werker strukturiert zur Verfügung stellt. Für die Umsetzung dieser Lösung ist ein speziell auf die Fertigungsindustrie trainiertes Sprachmodell erforderlich, das die Fachsprache von Produktionsunternehmen versteht und zuverlässig interpretieren kann. Bestehende Large Language Models (LLM) weisen in diesem Punkt noch deutliche Defizite auf. Das im Rahmen von KIANA entwickelte LLM und die dazugehörige Software sollen repetitive Aufgaben im Angebotsprozess intelligent automatisieren. Dadurch wird angestrebt, die Bearbeitungszeit des gesamten Prozesses um 50 Minuten zu verkürzen. Den Mitarbeitenden bleibt mehr Zeit, passgenaue Angebote für Kundenwünsche zu erstellen.

 

Tim Jelinewski, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt, fasst zusammen:

„Mit KIANA ermöglichen wir eine intelligente Analyse von STEP-Dateien, um Fertigungsunternehmen bei der effizienten Organisation ihrer Bauteildaten zu unterstützen.“

 

Siehe auch:

http://www.hs-kempten.de/idf

https://www.zim.de/ZIM/Navigation/DE/Home/home.html

https://forschung.hs-kempten.de/de/forschungsprojekt/715-kiana

 

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