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Redaktion: Heinz Schmitz


Digitale Sicherheit die Schlüsseltechnologien von morgen

Prof. Dr. Martin Silies bei der Arbeit im Hochschullabor. (Quelle: Katrin Hellwig/Hochschule Emden/Leer)

Prof. Dr. Martin Silies bei der Arbeit im Hochschullabor. (Quelle: Katrin Hellwig/Hochschule Emden/Leer)

 

Datenschutz durch Physik? Was auf den ersten Blick nicht so recht vorstellbar erscheint, kann für die Zukunft der Kommunikation eine entscheidende Rolle spielen. Umso mehr freut es Prof. Dr. Martin Silies vom Institut für Laser und Optik (ILO), für die Hochschule Emden/Leer im Projekt tubLANQ.0 an der spannenden Forschungsarbeit in diesem Bereich teilhaben zu können.

 

Seit einigen Jahren wird die Forschung bezüglich der Entwicklung so genannter Quantencomputer verstärkt vorangetrieben, die effizienter und mit größeren Datenmengen arbeiten sollen. Sie werden eines Tages auch in der Lage sein, die mächtigsten Verschlüsselungsalgorithmen zu knacken. Während bisherige Verschlüsselungsverfahren im Bereich der Netzwerksicherheit auf mathematischen Algorithmen basieren, diese aber bei künftigen, technisch ausgereifteren Systemen an ihre Grenzen stoßen können, nutzt die Quantenkryptographie die Informationen, die sich aus veränderten Zuständen von Lichtteilchen, den Photonen, lesen lassen.

 

Ziel des Projekts, das von der TU Berlin koordiniert wird, ist es, eine Lichtquelle zu erzeugen, die ein immer gleiches Muster vorweist, das sich bei Manipulation – also dem Abgreifen der jeweiligen Information durch Dritte – verändert. So kann ein Ausspähen nachgewiesen und die Verschlüsselung in der Konsequenz verändert werden. Das Verfahren ist nicht neu und wird bereits auf Forschungsebene genutzt. „Das Besondere an tubLANQ.0 ist, dass wir mit unserer Grundlagenforschung dazu beitragen können, diese Technologie künftig vergleichsweise einfach reproduzierbar und somit auch wie im Projekt geplant auf lokaler Eben nutzbar machen“, betont Silies.

 

Konkret arbeiten er und sein Team daran, eine Art Käfig für das Licht – die Physiker sprechen von Kavität - zu bauen, in dem durch bestimmte Verfahren Licht gebündelt wird, um eine möglichst hohe Ausbeute an Lichtteilchen zu erreichen. Geplant ist es, das System im Sommer an der TU Berlin in einem Freistrahl-Experiment von einem Gebäude zum anderen zu testen. „Es ist toll, dass wir an unserer vergleichsweise kleinen Hochschule durch unsere hervorragend ausgestatteten Labore an der Entwicklung der Schlüsseltechnologien von morgen mitwirken können“, so Silies. Das Team vom ILO stehe für eine hohe Expertise in den Bereichen

Laser- und Optik, Mikroskopie, Spektroskopie und Materialbearbeitung.

 

An dem Projekt sind neben der Technischen Universität Berlin und der Hochschule Emden/Leer sind auch die Universitäten Jena und Oldenburg sowie Partnerunternehmen beteiligt.

 

Siehe auch:

https://www.forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de/projekte/tublan-q.0

 

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