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Redaktion: Heinz Schmitz


Technologien für den Einsatz bei der Feuerwehr

Feuerwehrkräfte agieren unter Zeitdruck – digitale Vernetzung bringt neue Möglichkeiten aber auch Risiken. (Quelle: Ronny/Pixabay)

Feuerwehrkräfte agieren unter Zeitdruck – digitale Vernetzung bringt neue Möglichkeiten aber auch Risiken. (Quelle: Ronny/Pixabay)

 

Die Sicherheitslage hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert – in Deutschland und weltweit. Klimawandel, Migration, Extremismus und Gewalt fordern zunehmend die Sicherheitsbehörden. Einsatzkräfte wie die der Feuerwehr müssen in sehr dynamischen Einsatzsituationen und oft unter hohem Zeitdruck handeln. Insbesondere die deutlich stärkere Digitalisierung und die Vernetzung von Systemen birgt bisher nicht da gewesene Risiken. Parallel dazu steigen die technischen Möglichkeiten, um Führungs- und Einsatzkräfte der Gefahrenabwehr bei der Bewältigung dieser immer komplexeren, facettenreichen Aufgaben zu unterstützen.

 

Wie können neue Technologien die Arbeit der Feuerwehr unterstützen? Der Einsatz welcher Technologien ist wirklich sinnvoll und wie integriert man diese in Aus- und Weiterbildung? Damit beschäftigt sich das neue Projekt „Innovative Technologien in der Feuerwehr“, kurz IT-Fw, in dem die Bergische Universität Wuppertal (BUW) und das Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW) kooperieren. Projektverantwortliche an der BUW sind Prof. Dr. Meinald Thielsch und Dr. Mira von der Linde vom Lehrstuhl Arbeits- und Umweltpsychologie.

 

Völlig neue Anforderungen

Die Nutzung von KI-gestützten Systemen, Robotern und Augmented Reality (AR) sowie autonomen Systemen stellt allerdings völlig neue Anforderungen an die Beteiligten. Das Projekt IT-Fw beschäftigt sich deswegen mit drei Schwerpunktthemen. An erster Stelle steht die allgemeine Analyse innovativer Technologien und ihr Einsatz insbesondere bei der Feuerwehr in Ausbildung und Praxis. Darüber hinaus werden die spezifischen Anforderungen für Ausbildung und strategische Arbeit für leitende Beamte im höheren feuerwehrtechnischen Dienst erforscht.

 

Dabei kommt das „FIRE-Feedback Befragungspanel“ zum Einsatz, mit dem Einsatzkräfte zu spezifischen Themen gezielt befragt werden können, ebenso finden dort dauerhaft laufende Studien im Schnittfeld von Psychologie und ziviler Sicherheit statt. „Gemeinsam mit dem Institut der Feuerwehr NRW können wir ganz neue Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis gewinnen – und somit zur Sicherheit in unserem Land beitragen. In dieser Kooperation gilt besonders, dass das Ganze viel mehr als die Summe seiner Teile ergibt”, freut sich Prof. Thielsch.

 

Gemeinsame Forschungserfahrung

Die Zusammenarbeit basiert auf zehn Jahren gemeinsamer Forschungserfahrung. Vor seinem Wechsel nach Wuppertal haben Meinald Thielsch (ehemals Universität Münster) und das IdF NRW bereits erfolgreich in mehreren Projekten kooperiert. In den bisherigen Ergebnissen spiegelt sich die enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis wider: Gemeinsam untersuchten die beiden Partner Führung, Teamarbeit und Gesundheit im Feuerwehrwesen und entwickelten diese Themen effektiv weiter.

 

Diese Kooperation zeige, betonen die Verantwortlichen, wie fruchtbar die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Feuerwehr sein kann: Im Zentrum stehe eine effektive Symbiose aus sowohl praxisrelevanten als auch psychologischen Fragestellungen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen – zum Nutzen der Feuerwehr und der Sicherheit der Bevölkerung. Neben Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Journals erscheinen regelmäßig praxisnahe Beiträge in Fachzeitschriften – beispielsweise zu Themen wie der Motivation von Helfenden im Ehrenamt oder notwendigen Kompetenzen von Führungskräften. „Welche KI-Systeme, Virtual Reality-Anwendungen, Roboter und weitere technische Unterstützung eignen sich – auch strategisch in die Zukunft gedacht – für eine sinnvolle Unterstützung der Feuerwehr in ihrem vielfältigen Tätigkeitsbereich?“, wirft Berthold Penkert, Direktor des IdF NRW, als Frage auf. Derzeit sei die Feuerwehr oft noch sehr handwerklich geprägt. „Das ist auch gut so und wird überwiegend so bleiben, aber vielleicht kann neueste Technologie in Ausbildung und Einsatz an einigen Stellen weiterhelfen und dafür müssen wir den „Faktor Mensch“ auf jeden Fall mitdenken.“

 

Siehe auch:

https://aupsy.uni-wuppertal.de/de/instrumente/fire-toolbox/

https://aupsy.uni-wuppertal.de/de/

https://www.idf.nrw.de/

https://fire.uni-muenster.de/

 

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