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Redaktion: Heinz Schmitz


Neue App hilft beim Benzinsparen

Wie lässt sich technologischer Fortschritt einsetzen, um die Energiewende voranzubringen und den Klimawandel einzuschränken? Eine Antwort auf diese Frage ist eine neue App, die Autofahrerinnen und Autofahrer motivieren soll, ihre Fahrweise so zu verändern, dass weniger Kraftstoff verbraucht und damit auch der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid gesenkt wird. Forscher des Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement der Universität Augsburg haben diese App entwickelt, die durch das Smartphone das Fahrverhalten analysiert und Auskunft darüber gibt, wie sich dieses auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Ziel ist es, für eine kraftstoffsparende und dadurch umweltschonende Fahrweise zu sensibilisieren. „Jeder einzelne von uns kann durch Veränderung seines Verhaltens einen Beitrag dazu leisten, den Klimawandel abzuwenden“, meint Prof. Dr. Henner Gimpel, Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Augsburg. Studien belegen, dass ein Einsparpotential von bis zu 10 % des Kraftstoffverbrauchs durch Verhaltensänderungen möglich ist. Der ADAC spricht sogar von bis zu 20 % weniger Kraftstoffverbrauch.

 

Das Ziel der neuen App ist es, den Kraftstoffverbrauch sowie die CO2-Emissionen zu senken. „Eine gleichmäßigere Fahrweise, die Kraftstoff spart und CO2-Emissionen senkt, kann durch die aktive Reflexion des eigenen Verhaltens erreicht werden. Dabei kann die App helfen, ohne dass der Fahrspaß darunter leidet“, meint Gimpel. Dass die Idee funktioniert, da ist er sich sicher. Denn die einen würden Geld sparen wollen, die anderen einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und wieder andere würden besser fahren wollen als andere. Beweggründe, mit Hilfe von „myDrive“ seinen Fahrstil tatsächlich zu ändern, gibt es also viele.

 

„Die App nutzt Beschleunigungssensoren und GPS des Smartphones, um das Fahrverhalten zu messen“, erklärt der Wirtschaftsinformatikstudent Sebastian Heger, der „myDrive“ im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelt hat. Nach jeder Fahrt trägt der Fahrer zudem den Durchschnittsverbrauch, den das Auto anzeigt, in das Smartphone ein und erhält eine Auswertung, wie sein Fahrverhalten zu bewerten ist. Dabei liefert die App auch noch wertvolle Tipps zum Spritsparen und ermöglicht einen Vergleich mit anderen Fahrern ähnlicher Fahrzeugtypen.

 

„Der Vorteil unserer App ist, dass sie kostenlos ist und ohne zusätzliche Hardware oder weiteren Aufwand genutzt werden kann“, erklärt Dominikus Kleindienst, der als Doktorand die Masterarbeit betreut. Andere Systeme, die auf Fahrzeugdaten zugreifen, würden sogar bis zu 100 Euro kosten. Ein weiterer Vorteil: Hinter der App stehen keine kommerziellen Interessen, sondern wissenschaftliches Erkenntnisinteresse sowie der Wunsch, etwas zum Klimaschutz beizutragen. Auch der Datenschutz ist den Forschern dabei wichtig. Die App greift nur auf die nötigsten Funktionen des Smartphones zurück und verwendet Daten nur anonymisiert.

 

Siehe auch:

http://www.mydriveapp.de

http://www.facebook.com/mydriveapp

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