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Redaktion: Heinz Schmitz
Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet
Kinder und Jugendliche sind wie wohl keine zweite Gruppe den Gefahren und Fallstricken des Internets ausgesetzt – gerade weil sie technikaffin sind, alles Neue wissbegierig aufnehmen und spielerisch erlernen. In keiner Altersklasse dürfte der Gebrauch von mobilen Geräten, öffentlichen Kommunikationsdiensten und multimedialen Inhalten inklusive Online-Spielen weiter verbreitet sein als in der Generation der „digital natives“. Genau das macht sie jedoch so „interessant“ für kriminelle Betrüger und Verbrecher sowie Mobber. Eltern und Lehrer wollen hier helfen, auch mittels Technik, scheitern jedoch oftmals an der Bedienung entsprechender Sicherheitslösungen. Wie sich die Präventionsarbeit verbessern lässt, diskutierten Mitte September Vertreter des Hamburger Sicherheitsunternehmens Secucloud und Mitarbeiter der Prävention der Polizei Nordrhein-Westfalen. Ihr einhelliges Fazit: Sicherheitstechnik muss einfach sein, dann kann sie auch schützen.
Eltern sind besorgt: Angesichts immer zahlreicherer Berichte von Gefahren im Internet und auf sozialen Kanälen suchen sie nach Mitteln und Wegen, um ihre Kinder zu schützen. Dabei geht es nicht nur darum, vor kriminellen Akten sicher zu sein, sondern auch steuern zu können, mit welchen Inhalten Kinder und Jugendliche in Berührung kommen – eine Frage, die abhängig vom jeweiligen Alter immer wieder neu bewertet und beantwortet werden muss. Diese Sorge ist umso größer, als aufgrund der allgegenwärtigen Smartphones und Tablets selbst in Kinderhand die elterliche Kontrolle und Hilfestellung nicht nur zu Hause wirken muss, sondern auch auf jedem Gerät, an jedem Ort und fast rund um die Uhr.
„Hand aufs Herz: Sogar erfahrene erwachsene Computernutzer scheitern oftmals an den Einstellungen ihrer Sicherheitslösungen auf dem heimischen PC. Für ausreichenden Schutz auch auf den vielfältigen Geräten ihrer Kinder zu sorgen, überfordert sie in den meisten Fällen“, so Dennis Monner, Gründer und Geschäftsführer von Secucloud. „In den Unternehmen gibt es speziell ausgebildete IT-Sicherheitsadministratoren. Das kann nicht das Vorbild für Endverbraucher sein. Der Schlüssel für mehr Schutz heißt deshalb Einfachheit.“
Am 17. September diskutierte Secucloud mit Mitarbeitern der Prävention der Polizei Nordrhein-Westfalen über Möglichkeiten, die Bedienung von IT-Sicherheitslösungen radikal und geräteübergreifend zu vereinfachen. Als ein möglicher Ansatz kristallisierte sich dabei die Verlagerung von hoch effektiven Sicherheitsmechanismen, wie sie für Großunternehmen und Konzerne typisch sind, in die (deutsche) Cloud heraus. Wenn sämtliche Einstellungen für alle Geräte über eine intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche mittels einfachen Häkchensetzens vorgenommen werden können, ist bereits ein großer Fortschritt erzielt. Zusätzlich muss aber auch der gesamte Datenverkehr zuverlässig über eine Art Sicherheitsschleuse im Internet geleitet werden, um unangemessene Inhalte sowie Schadsoftware herauszufiltern und bösartige oder gefährliche Webseiten und E-Mails zu blockieren. Wie das im Einzelnen funktioniert, darf dabei für Eltern und sonstige Nutzer keine Rolle spielen. Ein derartiger Lösungsansatz garantiert darüber hinaus, dass die Sicherheitseinstellungen von den Kindern und Jugendlichen nicht umgangen werden können.
Das Internet und soziale Medien spielen im Schulalltag und Unterricht eine immer größere Rolle. Selbst in Grundschulen stehen heute in vielen Klassenzimmern PCs, die mit dem Internet verbunden und auch in unterrichtsfreien Zeiten zugänglich sind. Umso mehr kommt es in diesem Kontext darauf an, Kinder und Jugendliche von unangemessenen Inhalten und sonstigen Online-Gefahren effektiv fernzuhalten. Neben einer fundierten Medienerziehung können Cloud-basierte Lösungen ihren Beitrag dazu leisten, Schülerinnen und Schüler zu schützen, ohne sie ständig kontrollieren zu müssen.
Nicht nur Eltern und versierte Anwender sehen sich oftmals den Herausforderungen des Internets und von Sicherheitslösungen nicht gewachsen. Vielmehr trifft dies auch für die Gruppe der so genannten „Silver Surfer“ zu, also der Senioren, die das Internet und seine Möglichkeiten immer mehr für sich entdecken. Gerade wenn sie nicht mehr im Berufsleben mit dem Web in Berührung gekommen sind, laufen sie Gefahr, typischen Online-Bedrohungen wie teuren Abonnements oder Phishing-Angriffen zum Opfer zu fallen. Wie Kinder und Jugendliche sind vor allem sie darauf angewiesen, dass Online-Sicherheit einfach da ist, gleichsam auf Knopfdruck eingeschaltet werden kann.