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Redaktion: Heinz Schmitz


App optimiert eigene Mobilität

App für Mobilität
Mit der neu entwickelten App lässt sich die individuelle Routenplanung im Alltag optimal auf die eigenen persönlichen Termine abstimmen. (Quelle: Tom Lutze)

Im Forschungsprojekt „DynAPSys“ haben Wissenschaftler der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft gemeinsam mit beteiligten Unternehmen die mobile Anwendung „DynApp“ entwickelt: Sie verbindet die Planung von persönlichen Terminen und Aufgaben mit einer individuellen Routenplanung. Der Nutzer pflegt nur seine Termine und Aufgaben in die App ein. Das Hintergrundsystem von DynAPSys verbindet diese mit den aktuell relevanten Informationen wie Nahverkehrs- und Park & Ride-Angebote wie auch Öffnungszeiten von Kinos und öffentlichen Einrichtungen. Auf Basis dieser Daten generiert das System eine individuell auf den Nutzer zugeschnittene Routenplanung, die optimal zu seinem Tagesablauf passt. Dafür synchronisiert das System die persönlichen Termine des Nutzers wie Arztbesuch, Einkauf, Meeting u. Ä. mit den Angeboten des öffentlichen Verkehrs und allen Randbedingungen (Ladenschließzeiten, Wetter etc.). So lassen sich die im Tagesablauf zu erledigenden Aufgaben optimal in die Tagesplanung integrieren: Eine Mutter, die ihr Kind bis spätestens 8 Uhr zum Kindergarten bringen muss, hat um 10 Uhr einen Termin am Arbeitsplatz.

 

Die App zeigt ihr an, um wie viel Uhr sie vom Kindergarten zur Haltestelle der S-Bahn loslaufen muss, um rechtzeitig im Büro zu sein. Außerdem wird sie informiert, dass wegen eines verspäteten Anschlusszugs beim Umsteigen am Hauptbahnhof genügend Zeit bleibt, um noch ein Medikament in der dortigen Apotheke zu kaufen und sie gleich nebenan noch die eigene Post in den Briefkasten werfen kann.

 

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie über die Förderrichtlinie „Von Tür zu Tür“ mit 2,3 Mio. € gefördert und soll die Attraktivität öffentlicher Verkehrsangebote steigern. Drei Jahre arbeiteten die Projektpartner an „DynAPSys“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Thomas Schlegel, der an der Fakultät für Informationsmanagement und Medien der Hochschule Karlsruhe lehrt und dort das Institut für Ubiquitäre Mobilitätssysteme gründete. Am Projekt waren die TU Ilmenau, die TU Dresden, die Regionalbus Braunschweig GmbH sowie die Salt Solutions GmbH beteiligt.

 

„In ‚DynAPSys‘ sind mehrere neue Technologien entstanden, die in Wirtschaft und Forschung weiterentwickelt werden“, so Prof. Dr. Thomas Schlegel, „die Informationen zur Tagesagenda, des öffentlichen Verkehrs und von Drittanbietern wie Kinos, Fahrradverleih, Wetterdienst werden durch semantische Modelle intelligent beschrieben und sind daher besser für die Optimierung der Tagesplanung nutzbar. Die Privatsphäre der Nutzer wird durch den Einsatz sogenannter ‚Mandatare‘ gewahrt: sie verwalten die persönlichen Informationen stellvertretend für die Nutzer und verbergen sie somit.“ Ein semantisches „Publish-Subscribe-System“ liefert zudem für jeden Nutzer passende Informationen per automatischem Abo. Die neu entwickelten Technologien lassen sich neben dem ÖPNV auch für viele weitere Szenarien wie die Sharing Economy (Car Sharing, Bike Sharing, Mitfahrzentrale), Elektromobilität, Tourismus und dezentrale Industrien nutzen.

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