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Redaktion: Heinz Schmitz


Big Data nicht mehr zu bremsen

Das Jahr 2013 wird uns sicherlich in Erinnerung bleiben: Unter anderem schufen amerikanische Wissenschaftler die ersten künstlichen Körperteile, hergestellt mit einem 3D-Drucker; Professor Peter Higgs – einer jener Wissenschaftler, die im CERN das Elementarteilchen Higgs-Boson entdeckten – erhielt den Nobelpreis für Physik und Microsofts neue Spielkonsole Xbox One wurde an nur einem Tag eine Million Mal verkauft.  Diese Leistungen verdeutlichen, welchen Stellenwert Technologie heute hat und welchen Einfluss das IT-Netzwerk als Transportmittel des weltweiten Datenverkehrs auf einzelne Lebensbereiche nimmt. Was hält 2014 für uns bereit?

 

Frank Kölmel, Senior Director EMEA-CENTRAL bei Brocade (http://www.brocade.com) wagt einen Blick in die Kristallkugel und gibt einen Ausblick, welche Trends wir 2014 besonders im Auge behalten sollten:

 

1) Network Functions Virtualization und Software-Defined „Everything“ nehmen Fahrt auf: Weltweit sind Unternehmen gerade beschäftigt, Network Functions Virtualization (NFV) und Software-definierte Technologien (Netzwerk, Virtualisierung, Rechenzentrum, Storage und Infrastruktur) auszurollen und einzusetzen. Mit der zunehmenden Anzahl von Anwendungsfällen erwarten wir auch mehr Aufträge. Mit 1,3 Millionen Downloads unserer NFV-Vyatta Lösungen sind wir bereits heute Marktführer.

 

Der Trend hin zu offenen, flexibleren, effizienten und programmierbaren Netzwerkinfrastrukturlösungen ist offensichtlich – Initiativen wie OpenStack und OpenDaylight verdeutlichen diese Richtung. Der Einsatz von NFV eröffnet nicht nur für Service Provider sondern gerade auch für Unternehmen neue Gewinnmargen durch die Migration von Managed Services in die Cloud und der damit einhergehenden drastischen Kostenreduzierung sowie einer höheren Serviceflexibilität. Brocade schafft heute mit Ethernet Fabrics die Grundlage für SDN (http://software-defined-network.net). Gleichzeitig ist eine offene Architektur wesentlicher Bestandteil für jedes Rechenzentrum.

 

2) Abspecken von Rechenzentren und Cloud-Architekturen: Technologische Anforderungen zwingen uns, die Art und Weise zu überdenken, wie Netzwerke aufgebaut, implementiert und in Rechenzentren betrieben werden. Netzwerke sind für die Bereitstellung von Anwendungen wichtiger denn je. Wir sehen deutlich, dass Ethernet Fabrics Transformation im Rechenzentrum vorantreiben wird, da so drastische Verbesserungen bei Netzwerkeffizienz, Ressourcennutzung und Leistung ermöglicht werden. Die riesige Datenflut wird ebenso dazu beitragen einen Schlussstrich unter traditionelle dreischichtige Netzwerke zu ziehen. So prognostiziert Gartner, dass schon 2014 80 Prozent des Netzwerkverkehrs von Server zu Server sein wird, was Unternehmen dazu zwingen wird ihre Netzwerke weiter zu vereinfachen. Sie werden von leistungsfähigeren und robusteren Netzwerken profitieren, während die Kapazität gleichzeitig bei Bedarf ohne Unterbrechungen aufgestockt werden kann. So wird Ethernet auch nach 40 Jahren Einsatz die Netztechnologie weiter revolutionieren.

 

3) Die Cloud auf der Überholspur: Laut Gartner wird die Nachfrage nach privaten Cloud-Technologien eine Verlagerung hin zu Diensten und weg von Geräten begünstigen. Darüber hinaus prognostiziert eine Studie, dass der weltweite Cloud-Computing-Markt bis zum Jahr 2016 eine jährliche Wachstumsrate von 36 Prozent erfahren wird, was einem Marktvolumen von 19,5 Milliarden Dollar entspricht. Diese Zahlen zeigen, dass CIOs sich dieser neuen Geschäfts- und Verbrauchsmodelle sowie der Erwartungen der Benutzer, der Sicherheitsfragen und der Datenschutzbedenken durchaus bewusst sind. Allerdings werden sie die Cloud auch dazu nutzen, um Wachstum und Innovation in ihren Unternehmen voranzutreiben. Für 2014 erwarten wir, dass sich die Cloud zu einem entscheidenden Business-Enabler entwickelt und auch die Nachfrage nach mehr Flexibilität bei Public Clouds zunehmen wird.

 

4) Die Internet-Revolution ist ungebrochen: Dem Erfinder des Ethernet Robert Metcalfe zufolge erhöht sich die Leistung des Netzwerks um das Quadrat der Anzahl der angeschlossenen Knoten. Laut IDC wird der Gesamtmarkt des „Internets der Dinge“ einschließlich Technologien und Services bis 2020 ein Volumen von 8,9 Billionen US-Dollar erreichen – bei 212 Milliarden mit dem Internet verbundenen Geräten wird dies die Netzwerktechnologie für immer verändern. Trotz Bedenken in Sachen Sicherheit und Geräteinteroperabilität dürfte das Internet der Dinge angesichts seiner für 2014 zu erwartenden zunehmenden Zugkraft Branchen wie Gesundheitswesen, Handel und Transportwesen revolutionieren. Somit müssen Unternehmen sich allmählich damit auseinandersetzen, welche Auswirkungen das Internet der Dinge auf ihr Geschäft haben wird.

 

5) Big Data ist nicht mehr zu bremsen: BYOD und Big Data (insbesondere Videodaten) stellen uns vor viele neue Herausforderungen: Die Datenmengen sind schlichtweg zu groß, um daraus Wert zu schöpfen bzw. eine erfolgsversprechende Strategie zu finden. Unternehmen werden sich 2014 auf das Wesentliche besinnen und sich angesichts beispielloser Datenmengen grundlegenden Fragen der Rechenzentrumsinfrastruktur widmen: Welche Ziele sollen erreicht werden? Sammeln wir die richtigen Daten? Wie können wir die Informationen nutzen, damit unser Geschäftsmodell davon profitiert? Wir raten Unternehmen sich mit diesen und ähnlichen Fragen in den nächsten 12 Monaten auseinanderzusetzen. Zudem erwarten wir, dass aufgrund von Datenüberlastung das eine oder andere größere Netzwerk von einem Ausfall betroffen sein wird.

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