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Redaktion: Heinz Schmitz


Bioelektronische Nase erschnüffelt Wasserqualität

Koreanische Forscher haben ein Geruchserfassungssystem entwickelt, mit dem sich die Wasserqualität schnell und unkompliziert erheben lässt. Die bioelektronische Nase kann zurzeit das Vorhandensein zweier Moleküle, die zu einem schlechten Geschmack des Wassers führen, in äußerst geringen Konzentrationen nachweisen. Dafür zeichnet das Team von Studienleiter Tai Hyun Park von der Seoul National University (http://useoul.edu) verantwortlich. "Wasser, das schlecht riecht, ist nicht unbedingt giftig", betont Park. "Stell dir vor, du wäschst deine Wäsche nicht; sie ist nicht giftig, aber du willst sie nicht tragen, weil sie schlecht riecht. Wenn Trinkwasser einen schlechten Geschmack hat, auch wenn es nicht giftig ist, willst du es nicht trinken. Wir wollten einen Weg finden, um diese Art von Verschmutzung aufzuspüren und zu entfernen, damit die Menschen gerne Wasser trinken."

 

Die beiden Moleküle, die die bioelektronische Nase identifizieren kann, lassen sich schon in Konzentrationen von zehn Nanogramm pro Liter Wasser nachweisen. Gegenüber herkömmlichen Methoden, bei denen die Bakterienstämme im Wasser zuerst im Labor vermehrt werden oder durch Gaschromatografie oder Massenspektrografie erfasst werden müssen, ist die Nase eine schnell und überall einsetzbare Alternative. "Unser langfristiges Ziel ist es, eine bioelektronische Nase zu entwickeln, die wirklich wie eine menschliche Nase ist", so Park. "In der menschlichen Nase gibt es ungefähr über 400 verschiedene olfaktorische Rezeptoren. Wenn wir unsere Technologie so entwickeln könnten, dass diese alle inkludiert sind, hätten wir ein Gerät, dass alles riechen kann, was wir riechen können, nur bereits in geringeren Konzentrationen."

 

Das ist nicht die einzige Hoffnung der Forscher: Sie wünschen sich, dass durch ihre Arbeit ein System zur Klassifizierung der verschiedenen Gerüche, die die menschliche Nase wahrnehmen kann, entsteht. Außerdem können sie sich vorstellen, das Gerät auch bei Drogenfahndungen oder in der Parfümindustrie gewinnbringend einzusetzen.

(Quelle: http://www.pressetext.de)

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