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Redaktion: Heinz Schmitz


DARPA fördert weiches Exoskelett

Der Forschungsarm des Pentagons, die DARPA (http://www.darpa.mil), fördert die Weiterentwicklung des "Soft Exosuit" des Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering (http://wyss.harvard.edu) an der Universität Harvard. Der weiche Anzug ahmt die Funktion natürlicher Muskulatur nach und soll von Soldaten letztlich bequem unter der normalen Ausrüstung getragen werden können. Die DARPA stellt aktuell 2,9 Mio. Dollar bereit, damit das Wyss-Team den Soft Exosuit perfektioniert.

 

Das öffentliche Bild vom Robo-Exoskelett prägt gepanzerte Kampfanzüge wie der von "Iron Man", und die US-Armee arbeitet mit "Talos" tatsächlich an solch einem Projekt. Der Soft Exosuit hingegen kommt ohne Panzerung aus und kann dadurch auf schwere Akkus verzichten. Sinn des weichen Exoskeletts aus intelligenten Textilien ist es, dass der Träger längere Strecken ohne Erschöpfung zurücklegen kann. Ebenso soll der Anzug das Verletzungsrisiko durch das Tragen schwerer Lasten reduzieren.

 

Der Soft Exosuit setzt auf weiche, funktionale Textilien, die zu einem intelligenten Kleidungsstück verarbeitet sind. Dieses kann praktisch wie eine lange Unterhose getragen werden. Design-Vorbild ist der Mensch selbst, denn der Anzug ahmt die Funktion von Muskeln und Sehnen beim Gehen nach. So unterstützt das weiche Exoskelett die natürliche Bewegung. Ein aktueller Prototyp nutzt zudem Dehnungssensoren als eine Art "Nervensystem", das laufend Daten unter anderem über die aktuelle Haltung und Bewegung des Trägers liefert, sowie einen Chip, der diese Daten verarbeitet.

 

Während die DARPA die Weiterentwicklung des Soft Exosuits für militärischen Anwendungen - speziell die Vermeidung von überlastungs- oder übermüdungsbedingten Verletzungen - fördert, hat der Anzug auch ziviles Anwendungspotenzial. So plant das Wyss-Team bereits eine Zusammenarbeit mit Partnern aus dem medizinischen Bereich, um eine Version für Schlaganfallpatienten zu entwickeln. Diese haben oft mit teils ausgeprägten Gangstörungen zu kämpfen, so dass ein geeignetes Exoskelett für sie eine große Hilfe darstellen könnte.

(Quelle: http://www.pressetext.de)

 

Originalveröffentlichung:

http://wyss.harvard.edu/viewpressrelease/165/

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