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Redaktion: Heinz Schmitz


Hast Du eine geheime Affäre mit Deinem Smartphone?

Wenn Fred Feuerstein ein Smartphone gehabt hätte, wäre er dann auch so ungeschützt im Internet unterwegs, wie wir heute? Vermutlich. Denn die Verhaltensmuster aus der Frühzeit unseres Gehirns, vor etwa 1,8 Millionen Jahren geprägt, beeinflussen nachhaltig unser Verhalten gegenüber modernen Geräten wie Computer, Smartphones und Tablets. Scheinbar irrationales Verhalten erscheint jedoch im Licht der Evolution ganz folgerichtig. Cyberpsychologen erforschen aktuell neue Formen der „Media Equation“ und IT-Sicherheitsexperten unterstützen Anwender beim einfachen Schutz ihrer Techniklieblinge – beispielsweise vor den 315.000 neuen Schadprogrammen, die täglich von Kaspersky Lab entdeckt werden.

 

Vor allem zum jüngsten digitalen Produkt entwickeln Konsumenten eine sehr starke emotionale Bindung. Der beste Freund des Amerikaners ist das Smartphone, so postuliert dies eine Studie der IDC von 2013. Das Smartphone befand sich immer in Griffweite der 7.446 befragten US-Amerikaner, von morgens bis abends. Etwa 80 Prozent der Befragten prüften ihr Smartphone alle 15 Minuten auf Meldungen. Das geht soweit, dass Anwender denken, das Telefon hätte geklingelt – obwohl dies nicht der Fall war.

 

Das Institut Aris hat für den Branchenverband Bitkom den Effekt des Phantomklingelns festgestellt. Dazu wurden Anwender im Jahr 2011 und 2013 zum Phantomklingeln befragt. Innerhalb der zwei Jahre stieg der Anteil der Nutzer, die vermeintlich ihr Telefon klingeln hörten, von 25 auf 39 Prozent. Hinter allem steckt die Erkenntnis, dass das Smartphone den eigenen sozialen Raum erweitert, zu Freunden und Bekannten, die nicht physisch in der Nähe sind. Entsprechend nervös wurden die deutschen Anwender, wenn sie keine Signale vom Smartphone erhielten: 29 Prozent fanden es merkwürdig, wenn einmal einen Tag lang keine Anrufe oder SMS kamen.

 

Mit dem PC hat der Mensch bereits eine längere Affäre zwischen Liebe und Hass. Welcher Anwender hat nicht schon seinen Computer verflucht und womöglich die Tastatur mit Fäusten bearbeitet, als das Gerät die Mühen von stundenlanger Arbeit mit einem Absturz im digitalen Nirvana verschwinden ließ?

 

„Wir Forscher nennen das Media Equation“, erklärt dazu Frank Schwab, Professor für Medienpsychologie an der Universität Würzburg. „Sobald etwas – wie ein Computer – mit einem Menschen scheinbar interagiert, laufen in unserem Hirn uralte Programme ab. Nahezu instinktiv behandeln wir das Gegenüber wie ein absichtlich handelndes Wesen, obwohl das – objektiv betrachtet – keinen Sinn macht. Diese Gleichsetzung zwischen einem medialen Objekt und dem wirklichen Leben nennen wir deshalb Media Equation“. Deshalb kann man Computer hassen, obwohl jeder sich ebenso darüber im Klaren ist, dass es sich nur um eine Maschine handelt.

 

„Das Gerät muss nicht einmal besonders cool sein, damit dieser Effekt eintritt. Erste Forschungen wurden mit PCs Anfang der Achtziger Jahre im vergangenen Jahrhundert durchgeführt“, führt Schwab weiter aus. „Interessant daran ist, dass wir den Effekt kaum kontrollieren können. Besonders Menschen, die im Umgang mit Computern sehr kompetent sind, neigen zu Media Equation.“

 

Wenn ein Computer uns für ein Testergebnis lobt, dann hebt das unser Selbstwertgefühl und unseren Leistungswillen. Überdies wollen wir mit diesem Computer gerne weiter arbeiten und denken, dass er besonders gut ist. Auch, wenn wir vom selben Computer nach seiner Leistung befragt werden, bewerten wir ihn positiver, als wenn wir die Beurteilung an einem anderen Gerät abgeben. Und natürlich nehmen wir den Computer als Mann oder als Frau wahr – besonders, wenn er oder sie mit der entsprechenden Stimme zu uns spricht.

 

„Für normale Anwender ist ein Laptop oder ein Smartphone eine Blackbox. Effekte, die sie an ihrem digitalen Begleiter beobachten, sind nicht immer leicht zu unterscheiden. Weshalb stürzt er ab? Ist es ein fehlerhaftes Programm oder gar ein Hardwareproblem? Wieso ist der Rechner auf einmal so langsam? Ist es nur eine zu stark fragmentierte Festplatte, zu wenig Arbeitsspeicher? Verlangsamt eine halblegale Adware den Rechner oder ist der PC gar schon von Cyberkriminellen gekidnappt und als Teil eines Botnetzes mit fremden Aufgaben beschäftigt?“, fragt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab.

 

Tatsache ist, dass beliebte technische Geräte wie PCs, Macs, Smartphones und Tablets mit Schadprogrammen und Cyberkriminellen zu kämpfen haben. Beim PC ist es vor allem die riesige Anzahl an Viren, Würmern und Trojanern, die heutigen Geräten zu schaffen machen – Kaspersky Lab entdeckt derzeit täglich 315.000 einzelne Schadprogramme. Macs laufen in erster Linie Gefahr, Teil eines Botnetzes zu werden. So hatte das Zombie-Netzwerk Flashfake beispielsweise 670.000 Rechner – meist Macs – unter seiner Kontrolle. In der Zwischenzeit kämpfen auch Smartphones und Tablets gegen die zunehmende Masse und Qualität mobiler Schädlinge. Kaspersky Lab kennt aktuell an die 350.000 einzigartige mobile Schädlinge und über 840 Schädlingsfamilien. Davon haben es 99 Prozent auf Android abgesehen.

 

Sind Geräte mit Schadprogrammen infiziert, ergeben sich Probleme für den Anwender: beispielsweise indem sich der Rechner über Erpressersoftware sperrt oder die Leistung durch die versteckte Aktivität eines Trojaners langsamer wird. Im Zuge der Media Equation kann das Verhältnis von Computer und Mensch vor allem dadurch verbessert werden, indem Nutzer ihre digitalen Lieblinge vor Gefahren im Web adäquat schützen. Zeitgemäße Kombinationslösungen wie Kaspersky Internet Security – Multi-Device bieten einfachen Schutz für alle wichtigen Plattformen wie Windows, Mac und Android.

 

Weitere Informationen unter;

http://www.kaspersky.de/cyberpsychologie

http://www.nu.nl/files/IDC-Facebook%20Always%20Connected%20%281%29.pdf

http://www.bitkom.org/de/presse/70864_67794.aspx

http://web.stanford.edu/group/cslipublications/cslipublications/site/1575860538.shtml

http://www.kaspersky.com/de/news?id=207566555

http://www.kaspersky.com/de/multi-device-security

 

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