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Redaktion: Heinz Schmitz


MINTUS hilft Naturwissenschaften zu vermitteln

Die Welt der Mathematik mit Formeln und Funktionen ist für viele Schülerinnen und Schüler manchmal ganz weit weg. Wie ist es möglich, mit dem Smartphone ein Foto zu machen und warum kann man diese Geräte so flach bauen? Fragen, für deren Beantwortung man Mathematik braucht. Das Beispiel wäre eine authentische Anwendungssituation, die das mathematische Wissen für Schülerinnen und Schüler wahrnehmbar macht. Wie Wissen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) besser entwickelt und vermittelt werden kann, erforscht die Universität Siegen im neuen Forschungsverbund der MINT-Didaktiken „MINTUS“.

 

„MINTUS dient als Plattform für Forschende und kann zu einer Vertiefung des Austausches mit Lehrerinnen und Lehrer sowie der interessierten Öffentlichkeit dienen“, sagt Prof. Dr. Ingo Witzke, Sprecher von MINTUS. Die neue Einrichtung bündelt das didaktische Fachwissen im MINT-Bereich und erforscht spannende Fragen. Wie kann die Entwicklung von Wissen im MINT-Bereich an Schulen und Hochschulen besser begleitet werden? Wie sieht Unterricht aus, der Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg zu mathematisch-naturwissenschaftlicher Bildung unterstützt? Welche Kompetenzen benötigen Lehrerinnen und Lehrer? Und welche Bedürfnisse in diesen Fächern haben Unternehmen im Arbeitsalltag?

 

Um Fragen wie diese zu beantworten, gibt es MINTUS. „Die Idee ist, die Forschung im Bereich der Didaktik weiter zu vernetzen und fächerverbindend Ergebnisse zu erarbeiten, die wissenschaftlich abgesichert sind. Das ist die Basis für Verbesserungen, also didaktische Grundlagenforschung. Der erste Schritt ist die Diagnose, der zweite ist die Erarbeitung von konkreten Empfehlungen“, sagt Prof. Witzke.

 

Kern der Forschung von MINTUS ist das Graduiertenprogramm Sti’MINT, das die Forschungsförderung der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät für drei Jahre bewilligt hat. Es beinhaltet die Förderung von vier MINT-übergreifenden Promotionsprojekten. Diese sind methodisch vielfältig und folgen inhaltlich einer gemeinsamen Forschungslinie: "Rolle, Funktion und Aufgabe von Mathematik in den MINT-Fächern." Das Konzept ist, Fächer, beispielsweise Mathematik und Technik, miteinander zu kombinieren. „Es geht darum, MINT ganzheitlich anzugehen und kein Fach isoliert zu betrachten“, erklärt Prof. Witzke. Gerade das Zusammenspiel der Fächer macht es möglich, interessante Anwendungssituationen zu beschreiben, um damit authentischen Wissenserwerb möglich zu machen.

 

MINTUS soll einen Beitrag dazu, leisten junge Menschen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern und setzt dabei insbesondere bei der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an. Die MINT-Didaktiken arbeiten zudem eng mit Lehrerinnen und Lehrern zusammen, die bereits im Beruf sind. So können verbesserte Lernumgebungen für Schulen und Hochschulen geschaffen werden. Bereits heute können Schulen die Schülerlabore der Universität Siegen kennenlernen und die Synergieeffekte von MINT nutzen. Mit Schulen, wie z.B. dem Gymnasium Kreuztal, bestehen bereits Kooperationen. Dort zeigten Masterstudierende der Universität Siegen am 18. und 19. Juni exemplarisch fachübergreifenden MINT- Unterricht, der in Begleitung durch Experten aus Schule und Hochschule entwickelt worden ist.

 

Ein wichtiger Aspekt für einen gelungenen Aufbau von MINT-Wissen ist, dass Absolventinnen und Absolventen steigende Herausforderungen der technisierten Arbeitswelt bestehen. „In einem Teilprojekt von MINTUS möchten wir herausfinden, wie Mathematik konkret in technikorientierten Unternehmen aus der Region Anwendung findet. Eine beliebte Frage von Studierenden ist: ‚Wofür brauche ich das?‘ Wenn wir mehr authentische Anwendungssituationen didaktisch aufbereiten und in Schule und Hochschule bringen könnten, würde dies sicherlich einen positiven Effekt auf den Erwerb des jeweils notwendigen Professionswissens haben“, erklärt Witzke. Diese Anwendungssituationen können in der Lehre für Schülerinnen und Schüler, für Studierende, aber auch für Lehrerinnen und Lehrer wertvoll sein. Prof. Witzke: „Nur durch eine Stärkung der Bildung im MINT-Bereich an Universitäten und Schulen kann es uns gelingen, drängende Zukunftsprobleme anzugehen.“

 

Siehe auch:

http://www.uni-siegen.de/start/news/oeffentlichkeit/640838.html

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