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Redaktion: Heinz Schmitz


Roboter als Feuerwehr-Helfer

Roboter als Feuerwehr-Helfer
Vorführung eines Manipulationsdemonstrators in der Robotikhalle des Fraunhofer FKIE. (Quelle: Fraunhofer FKIE)

1,3 Millionen Feuerwehrleute leisten in Deutschland jährlich rund 3,9 Millionen Einsätze. Hierbei müssen sie sich immer wieder großer Gefahr aussetzen. Künftig sollen die Einsatzkräfte daher von intelligenten Robotern unterstützt werden. Zu diesem Zweck haben 13 Projektpartner aus Brandschutz, Forschung und Industrie Ende 2018 das Projekt »Aufbau des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums« (A-DRZ) gestartet. Das erste Verbundtreffen fand jetzt am Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE statt. Und trotz der erst kurzen Laufzeit des Projekts konnten bereits zahlreiche Ergebnisse präsentiert werden.

 

Das Projektkonsortium unter der Leitung der Feuerwehr Dortmund hatte für das erste Arbeitstreffen drei Schwerpunkte gesetzt: die Vorstellung erster Ergebnisse, ein fachlicher Ideenaustausch sowie die Präsentation von Exponaten und Demonstratoren. Hierfür erwies sich das Fraunhofer FKIE als optimal gewählter Veranstaltungsort. Das Institut verfügt über langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Demonstratoren und konnte den Partnern ein umfangreiches Arsenal an Hardware zur Bewältigung vielfältigster Aufgaben in gefährlichen, menschenfeindlichen Umgebungen vorstellen.

 

Darüber hinaus konnte das Team um FKIE-Projektleiter Thomas Barz bereits einen sehr fortgeschrittenen Stand seiner projektbezogenen Aufgaben vorweisen. Diese liegen in der Zusammenführung der Technik, das heißt von Hard-, Software und Schnittstellen. Denn je einheitlicher, modularer und flexibler die Roboter sind, umso anpassungsfähiger sind sie auf unterschiedliche Anwendungsszenarien und Aufgaben und desto größer sind die Chancen für ihre zeitnahe, breitflächige Einführung zum Vorteil und Schutz der Einsatzkräfte. Barz: »Wir haben sehr schnell das Initialkonzept für eine plattformübergreifende Modularisierung erstellt, damit alle anderen Partner darauf aufbauen können.«

 

Auch die übrigen Konsortialpartner konnten mit Ergebnissen und wichtigen Teilerfolgen aufwarten. So zeigten sie unter anderem innovative Möglichkeiten für die Telekommunikationsverarbeitung und Prozessmodellierung, die Live-Visualisierung von Sensordaten aus boden- und luftgestützten Systemen oder auch den Prototyp eines Lagebildsystems, das den Live-Videostream eines luftgestützten Robotersystems beinhaltet. Im Rahmen verschiedener Workshops wurde neben vielen anderen anwendungsorientierten Aufgabenstellungen ein potenzielles Konzept für einen »Mobilen Robotikleitstand« erörtert.

 

Auf Initiative des Fraunhofer FKIE konnte BASF als assoziierter Partner für den Aufbau des Rettungsrobotik-Zentrums gewonnen werden. Die Werkfeuerwehr des Konzerns stellt den Brandschutz auf dem weltweit größten zusammenhängenden Chemie-Areal und unterhält bereits eine Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut bei der Entwicklung von Roboterplattformen zur Unterstützung ihrer Einsatzkräfte. Somit ein wichtiger Partner für eine weitere, in vielen Szenarien übereinstimmende Perspektive. Denn bei allen Arbeiten im Rahmen des Projekts ist größtes Augenmerk auf die Anforderungen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gerichtet. Im Vergleich zu industriellen oder medizinischen Anwendungsbereichen sind Roboter bei ihren Einsätzen in unbekannten und gefährlichen Umgebungen und durch die besondere Dynamik der Einsatzlagen und deren Zeitkritikalität besonderen Anforderungen ausgesetzt.

 

Siehe auch:

https://rettungsrobotik.de/

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