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Redaktion: Heinz Schmitz


Roboter in Zukunftsszenarien

Exosklett steuert Roboter
Das Exoskelett überträgt die Bewegungen seines Benutzers direkt auf den Roboter, wodurch dieser feinmotorische Aufgaben an einem Schalterpanel durchführen kann. (Quelle: DFKI GmbH; Foto: Annemarie Popp)

Vernetzte autonome Systeme können künftig dazu beitragen, zentrale gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme zu bewältigen. Sie treffen eigene Entscheidungen, lernen und reagieren auf unvorhergesehene Ereignisse. Dies demonstrieren auf dem Stand „Vernetzte Autonome Systeme“ zahlreiche Exponate aus den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern, wie der Produktion, dem Straßen- und Schienenverkehr, dem unmittelbaren Wohnumfeld oder der robotischen Weltraumexploration. Unter den Exponaten finden sich auch Ausstellungsstücke aus dem von acatech koordinierten Arbeitskreis „Autonome Systeme“. Hier engagieren sich über 60 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – darunter Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der DFKI-Geschäftsführung, und Prof. Dr. Frank Kirchner, Leiter des DFKI Robotics Innovation Center –, die Empfehlungen sowie Anwendungsbeispiele zum Einsatz autonomer Systeme entwickeln. Neben dem DFKI und acatech gehören viele weitere namhafte Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu den Ausstellern, insbesondere aus dem Bereich Robotik, aus der Fahrzeug- und Automobilwirtschaft sowie der Elektronik- und Softwarebranche.

 

Von Utah auf die CeBIT: Autonomer Schreit- und Fahrrover SherpaTT und Mikro-Rover Coyote III

Das Robotics Innovation Center und die Universität Bremen präsentieren auf dem Stand den hybriden Schreit- und Fahrrover SherpaTT sowie den Mikro- Rover Coyote III, welche Ende 2016 erfolgreich ihre Fähigkeiten in der marsähnlichen Wüstenlandschaft des US-Bundestaats Utah unter Beweis stellten. Die vierwöchige Feldtestkampagne war Teil des Projekts FT-Utah (Field Trials Utah), das von der Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Dabei simulierten die autonomen Systeme zusammen mit einer in Bremen stationierten Kontrollstation eine komplette Weltraummission.

 

Hand in Hand mit dem Roboter – Intelligente Mensch-Roboter-Kollaboration

Gemeinsam mit der Volkswagen AG stellt das Robotics Innovation auf dem Stand „Vernetzte Autonome Systeme“ zudem das Vorhaben iMRK (intelligente

Mensch-Roboter-Kollaboration) vor. Darin entwickelten die Projektpartner ein Robotersystem, das im Gegensatz zu heute etwa in der industriellen Produktion eingesetzten Systemen, die sichere Zusammenarbeit mit dem Menschen ermöglicht. Dank einer sensorübergreifenden Umgebungserfassung ist es in der Lage, kollisionsfreie Dual-Arm-Manipulation in einem geteilten Arbeitsraum durchzuführen. Die Steuerung des Roboters, die auf der modularen und herstellerunabhängigen Software-Architektur ROCK basiert, erfolgt dabei intuitiv mittels einfacher Gesten.

 

Autonome Roboter meistern Aufgaben in der Produktion oder an für Menschen gefährlichen oder unzugänglichen Orten völlig eigenständig. Manche Arbeiten erfordern jedoch die feinmanipulatorischen Fähigkeiten des Menschen. Hier kommt die Telemanipulation ins Spiel, mit der sich Roboter über weite Distanzen hinweg steuern lassen. Auf dem Messestand des BMBF demonstriert das Robotics Innovation Center die Telemanipulation des humanoiden Roboters AILA mithilfe eines passiven Oberkörper-Exoskeletts.

 

Dabei überträgt das Exoskelett die Bewegungen seines Benutzers direkt auf den Roboter, wodurch dieser feinmotorische Aufgaben an einem Schalterpanel durchführen kann. Das passive Exoskelett ist eine Vorstudie zu dem im BMBF-geförderten Projekt CAPIO entwickelten aktiven System, welches mit Elektromotoren ausgestattet und dadurch zur Kraftrückkopplung fähig ist.

 

Siehe auch:

http://www.dfki.de/robotik

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