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Redaktion: Heinz Schmitz


Schub für autonomes Fahren

Der Digitalverband Bitkom begrüßt, dass der Gesetzgeber zentrale offene Fragen rund um das autonome Fahren jetzt klären will, darunter auch die Haftung im Falle eines Unfalls. So sollen autonome Fahrzeuge grundsätzlich für den Straßenverkehr zugelassen und Fahrer nicht haftbar gemacht werden können, wenn sie den Autopiloten ordnungsgemäß nutzen und dennoch ein Unfall geschieht. Darüber hinaus sollen Lösungen für ethische Fragen rund um kritische Unfallsituationen gefunden werden. Damit schafft die Politik wichtige Voraussetzungen für die Zukunft der Mobilität in Deutschland. „Selbstfahrende Fahrzeuge können Staus vermeiden helfen, Ressourcen schonen und die Zahl der Unfalltoten deutlich reduzieren. Sie werden dadurch die individuelle wie auch die gewerbliche Mobilität revolutionieren. Diese Mobilitätsrevolution wird mit der Klärung offener Fragen nun beschleunigt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Technisch sind autonome Fahrsysteme schon weit ausgereift, und auch die Verbraucher sind selbstfahrenden Autos gegenüber aufgeschlossen, wie Bitkom-Umfragen zeigen. Ausgebremst wurde die Entwicklung bislang jedoch dadurch, dass der Rechtsrahmen fehlte. „Wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, könnten die ersten selbstfahrenden Autos bald im Regelbetrieb starten. Damit würden wir unsere führende Rolle als Automobilnation weltweit stärken“, so Rohleder. Wichtig sei hierfür auch die Einrichtung weiterer Testfelder in Innenstädten. Derzeit werden autonome Fahrzeuge auf der A9 in Bayern erprobt.

 

Selbstfahrende Autos
(Quelle: Bitkom)

 

Mit ihrem Vorstoß trifft die Politik den Nerv vieler Deutscher: In einer Bitkom-Umfrage aus dem vergangenen Jahr haben sich 41 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, dass selbstfahrende Autos in Deutschland bald zugelassen werden. Zugleich forderten 86 Prozent, dass offene Haftungsfragen geklärt werden und sehen hier die Politik in der Pflicht. Fast drei Viertel der Autofahrer (73 Prozent) wären grundsätzlich bereit, dem Auto in bestimmten Situationen die Kontrolle zu überlassen. Dabei ist die Bereitschaft in relativ ungefährlichen Momenten erwartungsgemäß am größten. 63 Prozent können sich vorstellen, ihr Auto automatisch in die Parklücke manövrieren zu lassen. 45 Prozent würden gerne im Autobahnstau auf Autopilot schalten. Immerhin 15 Prozent würde sogar im fließenden Verkehr auf der Autobahn und 9 Prozent im Stadtverkehr die Kontrolle an die Technik abgeben. 7 Prozent können sich das uneingeschränkt, also während der gesamten Fahrt auf allen Straßen, vorstellen.

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