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Redaktion: Heinz Schmitz


Sichere Software in Zeiten der Digitalisierung

G2 Softwareanalyse

So sieht es aus, wenn die G2-Technologie nach Fehlern sucht. (Quelle: Institut für Informatik)

 

Unsere Welt wird smarter, komplexer und innovativer. Die Digitalisierung dringt in alle Lebensbereiche vor. Viele betroffene Bereiche sind sicherheitsrelevant, wie zum Beispiel autonomes Fahren, Industrie 4.0, Medizintechnik und Luft- und Raumfahrt. Damit Menschenleben nicht gefährdet werden und große wirtschaftliche Schäden gar nicht erst entstehen, verlässt sich die Industrie auf sichere und verlässliche Software. Computeranwendungen arbeiten heute oft parallel und datenzentriert – und werden immer komplexer. Um ein hohes Sicherheitsniveau zu gewährleisten, werden neue Methoden benötigt. Das Kieler Forschungsteam um Professor Dirk Nowotka vom Institut für Informatik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) stellt sein neues Verfahren „G2“ auf der Hannover Messe 2019 vor.

 

Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe entwickelte Nowotka eine Technologie zur vollautomatischen Analyse von Datenabhängigkeiten in parallelen und komplexen Programmen. „Diese Technologie bietet die Möglichkeit, komplexe Software in einer bisher nicht erreichten Genauigkeit umfassend zu analysieren. Zudem findet G2 Fehler in Systemen, welche durch einfaches Testen bisher nicht erkannt werden konnten. Die dabei verwendeten Algorithmen heben die Untersuchung von Datenabhängigkeiten auf eine neue Stufe“, so Nowotka.

 

Datenabhängigkeiten berechnen durch Programmcodeanalyse Software besteht heutzutage aus der Integration vieler einzelner Module. Ob und auf welchem Wege zwei Module miteinander kommunizieren, ist aus dem Programmcode aufgrund der hohen Komplexität nur mit großem Aufwand nachvollziehbar. Das Wissen über alle möglichen Datenabhängigkeiten zwischen Modulen ist jedoch Voraussetzung für die Entwicklung zuverlässiger Softwaresysteme. „Das Softwareverhalten unter Laborbedingungen zu beobachten reicht nicht aus, um mit Sicherheit alle Datenabhängigkeiten zu erfassen“, weiß Nowotka. „G2 berechnet die Datenabhängigkeiten zwischen den Modulen, indem es den Programmcode analysiert. Eine Ausführung der Software ist dabei nicht notwendig.“ G2 wurde im Rahmen von Forschungsprojekten mit Industriebeteiligung in den Bereichen Automobil, Industrieanlagen und Luftfahrt erfolgreich erprobt.

 

Vom 1. bis 5. April 2019 präsentiert die Arbeitsgruppe ihre Technologie und seine Anwendungsmöglichkeiten am Stand der CAU auf der Hannover Messe (Halle 2, Research & Technology, Stand C07).

 

Siehe auch:

http://www.uni-kiel.de

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