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Redaktion: Heinz Schmitz


Tinba-Trojaner gefährdet Bankkunden

Sicherheitsforscher von IBM haben im Mai 2015 eine Angriffswelle von Cyberkriminellen auf Bankkunden in Europa beobachtet. Polen, Italien, Holland und Deutschland sind im Visier von Hackern, die sich des Tinba-Trojaners bedienen, um Nutzern von Onlinebanking über manipulierte Webseiten ihre Zugangsdaten und ihr Geld abzujagen. Tinba ist eine Variante von Tiny Banker, dem einstmals kleinsten Trojaner der Welt.

 

Für Kunden mehrerer Kreditinstitute in Europa wurde alltägliches Onlinebanking in den letzten Monaten zur bösen Überraschung. Ohne dass sie etwas ahnten, hatte sich ein Trojaner namens Tinba in ihren Rechnern eingenistet und leitete sie beim Einloggen in ihr Bankkonto auf eine fingierte Webseite um. Diese fragte im Namen der Bank nach Zugangsdaten oder präsentierte eine gefälschte Nachricht, laut der scheinbar versehentlich überwiesenes Geld, schnellstmöglich zurücküberwiesen werden müsse – auf das Konto der Cyberkriminellen natürlich.

 

„Unsere Sicherheitsforscher haben dieses kriminelle Vorgehen im Mai 2015 entdeckt und festgestellt, dass es sich bei Tinba um einen alten Bekannten handelt“, sagt Gerd Rademann, Business Unit Executive, IBM Security Systems DACH. „Tinba ist eine Variante des bereits 2012 entdeckten Tiny Banker. Der damals gemäß Dateigröße kleinste Trojaner der Welt war vor allem für Angriffe auf Banken in den USA konzipiert, nun feiert er ein unliebsames Comeback in Europa – auch Deutschland ist betroffen.“

 

Nahezu die Hälfte aller Tinba-Infektionen ereignete sich in Polen (45 Prozent), weit dahinter folgt Italien mit rund einem Fünftel (21 Prozent). Die hinteren Plätze belegen die Niederlande mit zehn und Deutschland mit immerhin noch fünf Prozent aller identifizierten Fälle.

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