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Redaktion: Heinz Schmitz


YouTube schadet Albenverkäufen

Die Verfügbarkeit von Musik auf YouTube wirkt sich negativ auf die Albenverkäufe aus, so Forscher der University of Colorado in Boulder (http://colorado.edu) und der Fairfield University (http://fairfield.edu). Zu diesem Schluss kommen sie aufgrund einer Analyse von Zahlen aus einer Phase im Jahr 2009, während der Warner Music nach einem Lizenzstreit rigoros gegen die Verbreitung von Songs auf YouTube vorgegangen ist. Gerade Top-Alben haben sich demnach in dieser Zeit deutlich besser verkauft. Musik auf YouTube kostet Warner jedes Jahr 40 Mio. Dollar in Albenverkäufen, schätzen die Wissenschaftler.

 

Damit ist YouTube möglicherweise ein mindestens ebenso großer Faktor für den Rückgang bei Musikverkäufen im vergangenen Jahrzehnt wie die von der Musikindustrie stets als Hauptgrund angeführte Piraterie. Immerhin haben in jüngerer Vergangenheit Forscher immer öfter angezweifelt, ob illegale Downloads wirklich so große Schäden verursachen. Eine im März 2013 veröffentlichten Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (http://ec.europa.eu/dgs/jrc) hat sogar in den Raum gestellt, dass legale digitale Absätze leicht profitieren dürften.

Sperre brachte Umsatz

 

2009 waren Urheberrechtsstreitigkeiten zwischen YouTube und Warner Music so weit eskaliert, dass das Label Videos gesperrt hat und rigoros gegen die Nutzung seiner Titel selbst in privaten Clips vorgegangen ist. Der aktuellen Analyse nach hat Warner davon merklich profitiert. "Wir konnten zeigen, dass das Entfernen von Inhalten von YouTube eine kausale Auswirkung auf die Albenverkäufe von im Mittel 10.000 Stück pro Woche bei Top-Alben hatte", heißt es in der online veröffentlichten Arbeit.

 

Unter dem Strich bedeutet das beachtliche Summen. Die Forscher schätzen, dass Top-Alben durch YouTube Verkäufe in der Höhe von etwa einer Mio. Dollar jährlich entgehen. Für Warner als großes Label mit vielen Alben kommen sie mit einer groben Schätzung auf insgesamt 40 Mio. Dollar pro Jahr. Das sind immerhin 1,6 Prozent des Jahresumsatzes, den Warner Music im Finanzjahr 2010 erzielt hat. Die Arbeit stellt somit infrage, ob YouTube speziell für berühmte Musiker wirklich ein so gutes Promotion-Tool ist, wie derzeit vorherrschend angenommen wird.

(Quelle: http://www.pressetext.de)

 

Die Studie "Online Music, Sales Displacement, and Internet Search: Evidence from YouTube" als PDF: http://jindal.utdallas.edu/som/files/CAPRI_working_paper_13_2.pdf

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